Chronik/Wien

Sanierung wird vier Mal teurer als geplant

Pfusch. Erneut könnte die Sanierung einer Sporteinrichtung dem Steuerzahler teuer kommen. Wie der KURIER berichtete, muss das Dach der Sporthalle Pastorstraße ein zweites Mal saniert werden. Um 340.000 Euro ließ das Sportamt (MA 51) bis Ende 2011 das Dach erneuern und eine Wärmedämmung anbringen. Nur ein halbes Jahr später stellte ein Statiker eine Deckensenkung fest, verursacht durch die Überbelastung der Deckenträger. Am 4. Juni 2012 musste die Halle gesperrt, die Decke zusätzlich abgestützt werden.

Da die Halle dringend gebraucht wird, muss die Stadt nun trotz klammer Kassen das Dach erneuern. Im Antrag für den Gemeinderat, der dem KURIER vorliegt, wird mit 1.080.000 Euro kalkuliert, drei Mal so viel wie die Ursprungskosten. Ähnlich wie beim Stadthallenbad ist offen, wer für die Mehrkosten gerade steht. Zwar hat die MA 51 rechtliche Schritte veranlasst, doch ob die beschuldigte Baufirma zahlen kann, ist fraglich.

Fehler im System?

„Es kann einmal etwas schiefgehen – aber wenn immer etwas schiefgeht, dann gibt es einen Fehler im System“, kritisiert ÖVP-Gemeinderätin Isabella Leeb, mit Verweis auf die Situation im Stadthallenbad. Ihr sei unverständlich, dass man erneut vor solchen Problemen stehe: „Statik ist ja schließlich keine Geheimwissenschaft.“

Der zuständige Sportstadtrat Christian Oxonitsch (S) verweist darauf, dass bereits rechtliche Schritte eingeleitet worden sind. Die 340.000 Euro, die ursprünglich für das Dach gezahlt worden sind, werden zurückgefordert. „Wir haben 120 Bauprojekte, die allesamt gut laufen. Dass interessiert aber keinen“, sagt Oxonitsch. Angesichts der vielen gelungenen Projekte sei es daher eine Kosten-Nutzen-Frage, ob man in mehr Kontrolle investiere.