Rammstein in Wien: Lange Schlange vor PopUp-Store und herbe Kritik
Am Mittwoch geht das erste von zwei Rammstein-Konzerten in Wien über die Bühne des Ernst-Happel-Stadions. Nach den Vorwürfen wegen sexueller Gewalt gegen Frontman Till Lindemann, ist es wohl die umstrittenste Veranstaltung dieses Jahres. 500 Aktivisten wollen gegen die Veranstaltung demonstrieren, während rund 50.000 im Stadion die Show besuchen. Einige von ihnen haben sich schon am Vormittag vor dem PopUp-Store der Band in der Taborstraße in die lange Schlange gestellt, um Merchandise der Band zu kaufen.
Der KURIER hat einige Wartende gefragt, wie sie zu den Vorwürfen gegen Rammstein stehen: "Ich glaube diesen Vorwürfen nicht. Immerhin kamen die Vorwürfe genau da, wo Rammstein seine Tour begonnen hat. Und die Mädchen die sich geäußert haben, haben sich nicht zuerst bei der Polizei, sondern in den Medien gemeldet", sagt Katy, die sich eine Tasche kauft und heute Abend zum Konzert gehen will.
Ein T-Shirt, das eine Puppe in der Auslage trägt, verwundert aber. Es trägt die Aufschrift "Pussy". Das Wort steht in diesem Zusammenhang für mehrere Dinge:. Einerseits wird es als Beschimpfung für einen Schwächling benutzt, andererseits ist es auch der Titel eines Songs der Band. Weil es aber auch der umgangssprachliche englische Ausdruck für das weibliche Geschlechtsteil ist, ist die Darstellung im Schaufenster nach den Anschuldigungen von mehreren jungen Frauen gegen Lindemann, höchst umstritten.
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Mehrere Frauen beschuldigen Lindemann öffentlich, bei Konzerten mithilfe von K.-o.-Tropfen oder Alkohol betäubt worden und zu sexuellen Handlungen gezwungen worden zu sein. Auch eine Österreicherin sagte, sie sei Opfer geworden. Die Frau behauptete in der ZiB am Montag, dass sie im Vorfeld eines Rammstein-Konzerts angeschrieben worden sei, ob sie die Band kennenlernen wolle. Dann habe Lindemann sie persönlich mit anderen Frauen auf sein Hotelzimmer eingeladen. Als sie dort klar verneint habe, Sex haben zu wollen, habe Lindemann sie mit dem Gesicht nach unten aufs Bett gedrückt und sie so stark auf das Gesäß geschlagen, dass sein Handabdruck zu sehen gewesen sei - was sie auch fotografisch dokumentieren habe lassen.
"Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr“, ließ die Rechtsvertretung des Sängers wissen.