Chronik/Wien

Promi-Schneider Peppino Teuschler gestorben

Er war klein, zählte aber zu den ganz Großen in seinem Geschäft: Josef "Peppino" Teuschler war über Jahrzehnte einer der beliebtesten Schneider Wiens. Am Dienstag ist der gebürtige Burgenländer 90-jährig in seiner Heimatgemeinde Stotzing verstorben.

Teuschler, geboren 1934 als Sohn einer Arbeiterfamilie, wurde mit 21 Jahren zum jüngsten Schneidermeister Österreichs und eröffnete wenig später seine eigene Maßschneiderei. Seit er 1967 die "Goldene Schere" von Modeschöpfer Ermengildo Zegna beim Modefestival in San Remo erhielt, nannte er sich "Peppino". Der italienische Kosename wurde - sowie die extravaganten Kreationen - sein Markenzeichen.

Alle Inhalte anzeigen

Rasch avancierte Teuschler zu einem Liebling der Society, schneiderte Fräcke für den Opernball und stattete die österreichische Nationalmannschaft für die Olympischen Sommerspiele in Seoul aus. Auch internationale Stars wie Arnold Schwarzenegger, Plácido Domingo, Luciano Pavarotti oder Franz Beckenbauer vertrauten auf seine Künste.

Schicksalsschlag

Bereits 1999 hatte er die Geschäftsführung an seinen Sohn Michael übertragen. Privat hatte der leidenschaftliche Fußballfan einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften. Seine Ehefrau Martha, die an Demenz litt und fast 60 Jahre an seiner Seite war, verschwand 2017 im Alter von 80 Jahre spurlos aus dem gemeinsamen Wohnhaus. Später wurde sie leblos auf dem Dachboden gefunden.

Am 25. Juni soll Teuschler in seiner Heimatgemeinde Stotzing, deren Ehrenbürger er war, beigesetzt werden.