Promi-Juwelier tauchte aus Angst ab
Von Nihad Amara
Weshalb ist der Wiener Promi-Juwelier Ernst Klimitsch abgetaucht und hält sich versteckt? Jetzt bringt Klimitsch selbst Licht in die verworrene Causa. Er hat seinem Anwalt eine "Stellungnahme" geschickt. Darin räumt er ein, Steuern nicht richtig abgeführt zu haben. Ist das der Grund für sein Verschwinden? Nein, sagt sein Wiener Rechtsanwalt Wolfgang Bernt. "Mein Mandant fürchtet um sein Leben und das seiner Familie."
Ernst Klimitsch stattete Prominente mit Juwelen aus und war deshalb selbst im Rampenlicht der Seitenblicke-Gesellschaft. Bis die Finanz zwei Firmen prüfte und dabei auf Scheinrechnungen stieß. Beide Unternehmen soll Klimitsch genutzt haben, um sich Steuern in Millionen-Höhe zu ersparen – es gilt die Unschuldsvermutung. Die Finanzpolizei und das Bundeskriminalamt ermitteln seitdem. Der Onkel der Juweliersfamilie Kornmesser, der auch die Geschäfte führte, verschwand. Quasi über Nacht wurde auch die Kornmesser-Filiale in der Wiener Innenstadt geschlossen.
Kooperativ
Bernt will das Schreiben persönlich der Finanz übergeben. Klimitsch beschreibe darin, dass seine "steuerliche Gebarung nicht so ist, wie sie gehört". Ein Betrag finde sich in dem mehrseitigen Schriftstück nicht. Bernt zufolge ist sein Mandant kooperativ und will sich einer Einvernahme stellen. Wann? Sobald er und seine Familie sicher seien. "Da sind Leute am Werk, die vor Gewalt nicht zurückschrecken", sagt der Jurist. Wer? "Das will ich gar nicht wissen." Der Advokat sagt, er wisse nicht, wo sich Klimitsch aufhält. Den Verdacht der Geldwäsche weist er zurück.
Ob es einen Haftbefehl geben wird, ist unklar. Zuständig ist die Staatsanwaltschaft Wien, die auf den Akt der Finanzpolizei wartet. Die Finanz kann aber Empfehlungen abgeben. Nach derzeitigem Stand wird sie der Justiz nahelegen, nach dem Juwelier zu fahnden.
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