Chronik/Wien

Polizei gelingt Schlag gegen Drogenmafia

Ein weiterer Schlag gegen eine international agierende Drogenbande ist den Beamten des Landeskriminalamtes Wien Außenstelle West (Gruppe Hottowy/Oberst Rabensteiner) gelungen. Wie die Polizei am Montag in einer Aussendung berichtete, wurde im Februar der 27-jährige Ali M. in seinem Modegeschäft in Wien-Leopoldstadt festgenommen. Im Zuge der weiteren Ermittlungen wurden am 17. April zwei weitere mutmaßliche Mitglieder der nigerianischen Drogengang in Wien-Landstraße gefasst. Es wurden über zwei Kilogramm Suchtgift und aufschlussreiche Unterlagen sichergestellt.

Wie Polizeisprecherin Adina Mircioane gegenüber der APA angab, gingen die Festnahmen auf eine seit 2010 verfolgte Spur zurück, die seit Oktober 2011 die Festnahme von insgesamt neun Kurieren und der Sicherstellung von 6,6 Kilogramm Kokain und Heroin nach sich zog. Als mutmaßlicher Kopf der Bande wurde damals der 28-jährige John D. ausgeforscht, der sich aber nach Spanien absetzen konnte. Im Februar 2012 wurde er schließlich am Flughafen in Madrid festgenommen und nach Österreich überstellt, wo er inzwischen nicht rechtskräftig zu einer neunjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde.

Überweisungen nach Spanien und Nigeria

Die Ermittlungen im Fall D. führten dann zu Ali M. Er wurde am 25. Februar 2013 wegen Geldwäscherei und Suchtgifthandels festgenommen und steht im Verdacht, Drogengelder kassiert, verwaltet und anschließend nach Spanien und Nigeria transferiert zu haben. Ebenso soll er Urkunden unterdrückt und gefälscht haben. Neben 45.000 Euro Bargeld konnten auch Unterlagen über Drogendeals sichergestellt werden, aus denen sich zumindest 940.000 Euro Umsatz nachweisen lassen.

Von Ali M. kam man über die sichergestellten Beweise und weitere Observationen schließlich auf den 24-jährigen Blessing N. und den 34-jährigen Kenneth J. Beide wurden am 17. April in einer Wohnung in Wien-Landstraße festgenommen, als man sie beim Verpacken von Suchtgift erwischte. Es konnten 2.600 Euro Bargeld sowie 2,2 Kilogramm Drogen sichergestellt werden. Den Männern werden sechs Suchtgiftlieferungen in den vergangenen Monaten aus den Niederlanden zu je einem Kilogramm Drogen in der Form von Heroin und Kokain zur Last gelegt. Der Straßenhandelswert betrug 600.000 Euro. Alle drei Beschuldigten befanden sich Untersuchungshaft.