Chronik/Wien

Planquadrate: 400.000 blasen jährlich ins Röhrchen

Im November eröffnen die Wiener Weihnachtsmärkte und locken mit Glühwein und Punsch. Autofahrer müssen daher mit verstärkten Verkehrskontrollen rechnen. Bereits 200.592 Alkohol-Vortests gab es in der ersten Jahreshälfte im Zuge von Planquadraten. Allein bei einer Kontrolle gestern, Dienstag, bei der Nordbrücke wurden 276 Vortests durchgeführt. Ein Lenker musste wegen Fahrens unter Drogeneinfluss seinen Schein abgeben. Auf das Jahr hochgerechnet bedeutet das, dass mehr als 400.000 Autofahrer ins Röhrchen blasen müssen.

Insgesamt gab es von Jänner bis Anfang Oktober bereit 178 Planquadrate in Wien. Freilich führe man zu gewissen Zeiten strategische Kontrollen von Pkw-Lenkern durch, erklärt Polizeisprecher Thomas Keiblinger: "Etwa zu Pfingsten und zu Ostern oder während des Donauinselfests und der Wiener Wiesen." Der nächste Schwerpunkt steht nun in der Adventszeit bevor.

Die häufigsten Delikte im ersten Halbjahr 2015 waren zu schnelles oder unangeschnalltes Fahren sowie das Telefonieren am Steuer. Alkohol spielte ebenfalls eine Rolle: "Aufgrund der Vortests mussten 6741 Lenker einen Alkomat-Test machen", beschreibt Keiblinger. 323 Lenker wurden positiv auf Drogen getestet. Insgesamt mussten 1409 Lenker wegen Trunkenheit oder Drogenkonsums den Schein abgeben.

Punsch werde wegen seines süßen Geschmacks häufig unterschätzt, warnt Keiblinger: "Wir empfehlen daher, nicht mit dem Pkw zum Punschstand zu fahren."

Kaum Beschwerden

Interessanterweise dürfte sich der Ärger der Autofahrer ob der Planquadrate in Grenzen halten – zumindest laut Beobachtungen des ÖAMTC: "Sie beschweren sich eher über eine gefühlte Unverhältnismäßigkeit der Strafen", erklärt ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried. "Viele ärgern sich, dass sie Strafe zahlen müssen, wenn sie eine Parkmarkierung übertreten, während sie das Gefühl haben, dass gefährlichere Delikte wie Drängeln auf den Autobahnen zu selten geahndet werden."