Peter Alexanders Villa: Russen-Protz versus Nostalgie
Leise hallt Peter Alexanders Gesang durch die leeren Räume. Zum ersten Mal seit langer Zeit ist die noble Villa in Wien-Döbling wieder bis ins letzte Zimmer hell erleuchtet. Und alles nur, um den höchstmöglichen Verkaufspreis zu erzielen.
Einen Tag vor der Auktion der Villa des 2011 verstorbenen Entertainers Peter Alexander muss von Gesetz wegen eine öffentliche Besichtigung abgehalten werden. Eigentlich ein Traum für alle Fans, und davon gibt es – vor allem bei unseren deutschen Nachbarn – immer noch sehr viele.
Russe will vergrößern
Besagte Immobilie präsentiert sich als schicke, wenn auch recht verwinkelte 60er-Jahre-Villa, mit gepflegtem Garten in exklusiver Lage. Peter Alexanders Sohn Michael Neumayer, der auch Alleinerbe ist, hat 700.000 Euro in die Renovierung gesteckt. Lift ging sich keiner aus – der neue Besitzer sollte gut bei Fuß sein, die drei Etagen sind über Treppen miteinander verbunden. Im ersten Stock fällt besonders der großzügige Salon samt kleinem Wintergarten ins Auge.
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Weniger imposant ist der Eingangsbereich, was einigen Interessenten schon sauer aufstieß. "Es bieten insgesamt sechs Wiener, zwei Deutsche und ein Russe mit. Der Russe hat schon anklingen lassen, dass er sich den Eingangsbereich opulenter wünschen würde. Russen haben eben gerne eine riesige, repräsentative Halle, die einen gleich beim Eintreten beeindruckt", sagt Knoll. So ein Umbau wäre übrigens gar kein Problem. Das 1500 m² große Anwesen bietet derzeit gerade einmal 300 m² Wohnfläche. Der neue Besitzer dürfe aber auf bis zu 800 m² Wohnfläche vergrößern. Aber nicht jeder Bieter möchte das.
Tatsächlich gibt es unter den Interessenten nämlich auch solche, die das Haus bereits aus Alexanders Lebzeiten kennen und es gerne im Originalzustand belassen würden. Eine Dame ist eine ehemalige Ärztin von Peter Alexander. Ein Mitbieter ist prominent – möchte sich aber bedeckt halten.
Ob Promi oder nicht, der Ausrufpreis von vier Millionen Euro ist das Minimum. "Ich rechne damit, dass es bis über fünf Millionen Euro gehen wird. Mein Kunde Herr Neumayer hat sich für eine Auktion entschieden, weil der ideelle Wert natürlich höher ist als der tatsächliche Wert dieses Hauses", sagt Harald Knoll.