Chronik/Wien

Neues Team für Song Contest

In drei Wochen startet Wien in die Finalphase des Song Contests. Tausende Gäste aus der ganzen Welt werden dazu erwartet. In der Zentrale der Wiener Linien in Wien-Erdberg bleibt man dennoch ruhig.

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"Vom Betrieblichen her brauchen wir nicht viel zu tun", sagt Wiener-Linien-Geschäftsführer Eduard Winter zum KURIER. Wie bei anderen Veranstaltungen in der Stadthalle werde man zusätzliche U-Bahnen der Linie U6 und Straßenbahnen einsetzen. Am Finaltag (Samstag, 23. Mai) werden zusätzlich die U-Bahnen U2, U3 und U6 bis 2 Uhr im 7,5 Minuten-Intervall fahren. Auch die Nachtbusse werden verstärkt.

"Wir sind bei Großveranstaltungen aber schon sehr routiniert", sagt Winter. Auch bei der Fanzone am Rathausplatz habe man genug Kapazitäten, um die Fans hinzubringen und abzuholen. Winter verweist auf das bereits gut ausgebaute Netz in Wien. "In Kopenhagen brauchte man Extralinien, wir in Wien brauchen das nicht", sagt Winter. Einzige kleine Ausnahme: Bei der Eröffnungsfeier am Rathausplatz werden alle Delegationen mit eigenen Elektrobussen vorgefahren.

Weit mehr als die Technik zählt beim Song Contest der Faktor Mensch. Kommen doch viele Gäste aus dem Ausland, die bei der Orientierung Hilfe brauchen. Die Wiener Linien stellen daher eine 130 Mann starke Truppe auf, die im Schichtbetrieb an allen Hot-Spots der Stadt präsent sein wird. Vor allem bei den Veranstaltungsorten Stadthalle (Urban-Loritz-Platz), Ottakringer Brauerei und Rathausplatz werden die neuen Mitarbeiter in eigenen Song-Contest-Jacken die Gäste betreuen. Darüber hinaus werden auch die ORF-Volunteers geschult.

Freifahrt mit Showticket

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Übrigens: "Alle Eintrittskarten gelten auch als Fahrschein – es braucht also niemand mit dem Auto zu den Shows anreisen", sagt Winter. Am Tag der Veranstaltung können Ticketinhaber die Wiener Linien inkl. Nightline vor und nach Beginn der Veranstaltung nutzen. Für den Song Contest werden auch kleine Pläne für die Hosentasche produziert, die neben dem U-Bahn-Plan auch Infos zu den Veranstaltungen rund um den Song Contest enthalten. Zusätzlich werden in allen U-Bahn-Stationen spezielle Pläne angebracht, die den Weg zu den Event-Locations zeigen.

Auch die Wiener Linien selbst nutzen den Song Contest für eine Werbe-Offensive. Neben der bereits vorgestellten Song-Contest-Bim gibt es auch Spots auf Ö3. Die Ansagen in den Öffis werden während der Song-Contest-Woche von Conchita Wurst übernommen.

In der Song-Contest-Show werden die Wiener Linien ebenfalls vorkommen. "Ein Teilnehmer hat seinen Vorab-Film in unserem Umfeld gedreht", sagt Winter. Wer das ist, wird aber – noch – nicht verraten.

Der Song Contest rückt Mitarbeitern der Stadt zu Leibe - im wörtlichen Sinn: Im Vorfeld des Großevents hat sich das Wiener Umweltressort in der Kunst des Sprachspiels geübt und sein Personal mit neuen T-Shirts, die ESC-Stimmung verbreiten sollen, ausstaffiert. Die orange gewandeten Putztruppen der MA 48 schwingen nun etwa als "Saturday Night Feger" ihre Besen.

Ressortchefin Ulli Sima (SPÖ) posierte am Montag erfreut inmitten der frisch designten Leiberlkollektion für die Fotografen. Die Mistkübler dürfen sich zudem mit Slogans wie "We kehr for Vienna" und "Eurowischn Putzcontest" schmücken. Die zwischen Kanaldeckel und Abwasser tätigen Untergrund-Mitarbeiter bewerben den "EurovisionsKanal", die vorrangig auf der Donauinsel radelnden Kollegen von Wiener Gewässer tragen die "Bridge of fame" auf der Haut.

Als "Gartenorchester" kümmern sich die Pflanzenspezialisten des Rathauses um die Bäume und Blumen Wiens, während die Wiener Umweltschutzabteilung - wohl kaum international verständlich - "fia a wöd Umwöd" kämpft. Die T-Shirts werden ab sofort und mindestens bis zum Finale am 23. Mai von allen Mitarbeitern des Umweltressorts getragen.