Chronik/Wien

Neuer Anstrich für Rudolfsheimer Grätzel

Aus dem "Eberhard" wird ein "Eduard". Zehn Jahre lang stand das gleichnamige Wirtshaus am Sparkassaplatz in Rudolfsheim-Fünfhaus leer. Im Zuge der Blocksanierung, also der Sanierung gleich mehrerer Wohnbauten in einem Grätzel, wurde jetzt das gesamte Eckhaus saniert. Eduard Peregi, Wirt des stadtbekannten Gasthaus Quell in der Reindorfgasse, hat das Wirtshaus nun übernommen. Noch hängen Kabel aus der Decke, aber die weiß geflieste Schank lässt schon erahnen, dass sich hier bald wieder gut Zeit verbringen lässt.

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1,2 Mio. Euro wurden in die Sanierung des Hauses investiert, 331.000 Euro beträgt die Förderung der Stadt Wien. Insgesamt 14 Blocksanierungen hat die Stadt Wien in Kooperation mit der Gebietsbetreuung im 15. Bezirk schon durchgeführt. Drei weitere werden aktuell umgesetzt. Dazu werden Dächer abgetragen und Dachgeschoßwohnungen errichtet, Terrassen angelegt oder Innenhöfe erschlossen. "Das bedeutet mehr Lebensqualität für die Bewohner und gleichzeitig Impulse für die Wirtschaft", sagt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ): Private Hauseigentümer werden bei der Sanierung finanziell unterstützt, die Mieten dürfen im Gegenzug dazu nicht erhöht, sondern müssen gedeckelt werden.

Kein Mitleid mehr

Seit 2010 wurden im Sechshauser Viertel acht Baublöcke mit 94 Liegenschaften saniert. Darunter auch das Haus in der Künstlergasse 14. Passenderweise hat sich hier eine Gruppe Künstler gemeinsam angesiedelt. Im Zuge der Blocksanierung wurden Dachterrassen angelegt, Balkone erbaut und Gemeinschaftsräume eingerichtet.

Laut Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ) hat sich das Image des Bezirks durch die Blocksanierung verbessert: "Wenn man früher jemandem gesagt hat, dass man im Rudolfsheim-Fünfhaus wohnt, hat man Mitleid geerntet", sagt Zatlokal. Das habe sich mittlerweile geändert.