Chronik/Wien

Beruhigte Landstraßer Hauptstraße: Grüne planen zweite "Mahü"

Der Umbau der Mariahilfer Straße ist noch nicht abgeschlossen, schon wollen die Wiener Grünen die nächste Einkaufsstraße umkrempeln. Am Dienstag präsentieren sie ihre Pläne für eine Verkehrsberuhigung der Landstraßer Hauptstraße zwischen Invalidenstraße und Rochusmarkt. "Hier sind werktags täglich rund 19.000 Fußgänger unterwegs. Für sie soll mehr Platz geschaffen werden", sagt Umweltsprecher Rüdiger Maresch.

In seiner Maximal-Variante sieht der grüne Plan eine Begegnungszone auf der Einkaufsmeile zwischen Salmgasse und Rochusgasse vor. Ähnlich wie auf Teilen der Mariahilfer Straße steht hier die gesamte Verkehrsfläche Fußgängern, Radlern und Autofahrern gleichberechtigt zur Verfügung. Als Tempolimit gilt 20 km/h. Zusätzlich sollen in der Landstraßer Hauptstraße und zum Teil auch in den Seitengassen die Gehsteige verbreitert werden. Insgesamt werden auf mehr als 3500 m² neue Flächen für Fußgänger gestaltet. Dazu gehören auch Begrünungen und 25 zusätzliche Bäume. Das ginge zulasten von 60 Parkplätzen.Um den Durchzugsverkehr zu verringern soll die Untere Viaduktgasse eine Einbahnregelung bekommen, in der Invalidenstraße würde die Linksabbiegespur entfallen.

Ausweichrouten "nicht rasend attraktiv"

Die geschätzten Grobkosten liegen bei knapp 2,9 Millionen Euro. Für Maresch ist das Projekt ein Vorschlag für die nächsten Regierungsverhandlungen mit der SPÖ. Dort ist allerdings noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten: "Wir begegnen dem Projekt mit einer gesunden Skepsis", sagt der stv. Landstraßer Bezirksvorsteher Rudolf Zabrana. So seien die Ausweichrouten für PKW - etwa die Ungargasse und die Marxergasse - "nicht rasend attraktiv". Er fürchtet zudem, dass die Landstraßer Hauptstraße ihren Charakter als Einkaufsstraße verlieren könnte.