Naschmarkt: 15 Millionen für das große Fressen
Von Julia Schrenk
Der Strom ist oft ausgefallen. Ständig gab es irgendwo einen Wasserrohrbruch und deshalb kein Wasser. "Das war schon oft mühsam", sagt Rahsan Cakir, Geschäftsführerin vom Käseland am Naschmarkt. Die Probleme mit der Infrastruktur des Marktes, die den Standbetreibern jahrelang die Arbeit erschwert hatten, sollen ab heute Geschichte sein. Denn ab sofort sind wieder alle Marktstände ohne Umwege und Baustellen erreichbar.
Symbolisch verlegten aber schon heute Marktstadträtin Sandra Frauenberger und der Bezirksvorsteher von Mariahilf, Markus Rumelhart (beide SPÖ), den letzten Pflasterstein.
80 Jahre alte Rohre
Einfach war die Sanierung des über 100 Jahre alten Marktes nicht: "Da waren zum Beispiel Gasrohre im Fundament, wo keine eingezeichnet waren. Einige Marktstände wurden ohne Fundament erbaut, das mussten wir nachträglich bauen", sagt Alexander Hengl vom Marktamt. Außerdem war so manches 80 Jahre altes Abwasserrohr aus Ton einfach durchgeschnitten. "Von wem auch immer, wann auch immer", sagt Hengl. 15 Millionen Euro hat die Sanierung des Naschmarktes gekostet. 11,7 Mio. zahlte die Stadt Wien, die restlichen 3,3 Mio. Euro hat der 6. Bezirk übernommen.
Erntedank
Rahsan Cakir ist froh, dass die Sanierung nun so gut wie fertig ist: "Wir hatten Umsatzeinbußen von 30 Prozent", sagt sie. Trotzdem sieht sie den Umbau durchaus positiv: "Wir erwarten uns einen noch stärken Kundenzustrom", sagt Cakir. Sie hat – wie 44 andere Standbetreiber – die Baustelle auch gleich genutzt, um ihren eigenen Stand zu renovieren. Im Käseland können die 200 verschiedenen Käsesorten jetzt in einer neuen Vitrine liegen.
Die Stadt feiert die Renovierung des Naschmarkts übrigens am Freitag und Samstag bei einem Erntedankfest auf der Schleifmühlbrücke.