30. Frauenmord: 60-Jährige lag tot im Kellerabteil
Es war die Tochter, die misstrauisch wurde: Tagelang hatte sie nichts mehr von ihrer 60-jährigen Mutter gehört. Schließlich meldete sie die Mutter abgängig.
Als heute die Polizei an der Adresse der Vermissten am Brigittaplatz in Wien-Brigittenau Nachschau hielt, wurde auch das dazu gehörige Kellerabteil der Wohnung kontrolliert - und genau hier schlugen die Polizeihunde schließlich an.
Die vermisste Frau lag leblos unter jeder Menge Hausrat. Die genaue Todesursache konnte noch nicht festgestellt werden. Auf den ersten Blick waren aber keine Stich- oder Schussverletzungen erkennbar. Sie könnte erschlagen worden sein. Eine Obduktion wurde angeordnet.
Die Polizei sucht nun nach dem Lebensgefährten der Frau. Der 64-jährige Mann mit kanadischer und iranischer Staatsbürgerschaft ist aktuell nicht auffindbar. Nach ihm wird gefahndet.
Im Vorfeld gab es keine Meldungen über häusliche Gewalt. In der Wohnung des Paares fand man keine Kampfspuren.
Auch Nachbar Kerem Erkurt hat nie Streit wahrgenommen. „Die Nachbarn hier halten zusammen. Hätten wir mitbekommen, dass etwas schief läuft, hätten wir sofort geholfen“, erzählt er. „So eine Nachbarin kann man sich nur wünschen. Sie war immer höflich, immer nett.“ Alle Hausbewohner würden unter Schock stehen.
Zwar habe man gehört, dass die Nachbarin als vermisst gemeldet wurde – an so etwas habe aber niemand gedacht. „Und dann ist ihre Leiche aus dem Keller gebracht worden“, schildert Erkurt. Den Lebensgefährten der Frau habe er hingegen nur wenige Male gesehen.
Es handelt sich bereits um den 30. Frauenmord in Österreich in diesem Jahr.