Chronik/Wien

Modernisierung des Wiener AKH geht in Phase 2

Im Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) steht man punkto Modernisierung auf der Schwelle zur zweiten Stufe. Nachdem der Neu- und Ausbau der Kinder- und Jugend-Psychiatrie um 31 Millionen Euro fast abgeschlossen ist, werden nun weitere Maßnahmen in Angriff genommen. So soll etwa um 90 Millionen Euro ein großes Eltern-Kind-Zentrum entstehen.

Der Startschuss für die Investitionen in das wohl bekannteste Krankenhaus des Landes erfolgte bereits 2016. Zur Finanzierung wurde ein Rahmenbauvertrag zwischen Bund und Stadt Wien unterzeichnet. Er läuft bis 2030 und beinhaltet für 28 Einzelprojekte ein Investitionsvolumen von rund 1,4 Milliarden Euro. 60 Prozent davon trägt die Stadt, 40 Prozent der Bund.

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Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), AKH-Direktor Herwig Wetzlinger und der Vizerektor der Medizinischen Universität Wien, Oswald Wagner, präsentierten am Freitag den aktuellen Zwischenstand. Die Umbauten im Bereich der Psychiatrie für Kinder und Jugendliche nähern sich demnach bereits dem Abschluss. Im Juni kommenden Jahres soll die Eröffnung gefeiert werden.

Kurze Wege

Das Projekt Eltern-Kind-Zentrum wird bis 2022 umgesetzt. Während Kinderheilkunde inklusive Neonatologie, Kinderchirurgie sowie Geburtshilfe bis dato über das AKH verteilt sind, sollen die Abteilungen nun auf auf 20.000 Quadratmeter an einem Ort untergebracht werden. Die Kapazität wird insgesamt zwar nicht erhöht, dank kurzer Wege und moderner Infrastruktur soll aber die Behandlungsqualität verbessert werden.

Modernisiert werden auch Operationsbereiche (Kosten: 110 Millionen Euro) und Ambulanzen im Herz-Thorax-Bereich (10 Millionen). Im stationären Bereich wird man sich den Bettenstationen widmen, wobei die Umbauten im sogenannten roten Bettenhaus - also im Ostturm des AKH - im Jahr 2023 starten und insgesamt 260 Millionen Euro kosten werden. Die Revitalisierung der Zentralküche (29 Millionen) sowie die Neuorganisation der Apotheke (22 Millionen) sind bereits im Gange. Sämtliche Um- und Neubauten finden bei laufendem Betrieb statt.

Fundraising

Auch die Med-Uni hat Großes vor: Errichtet werden ein Zentrum für Präzisionsmedizin, eines für Translationale Medizin und ein Zentrum für Technologietransfer. Letzteres wird sich der Förderung von Start-up-Unternehmen widmen. Translationale Medizin wiederum beschäftigt sich mit der Überführung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in konkrete Anwendungen. 60 Millionen Euro für die Umsetzung sollen über Fundraising lukriert werden.

Die drei Gebäude werden im Bereich Lazarettgasse errichtet. Die derzeit dort befindlichen Gebäude sollen abgerissen werden, wie AKH-Direktor Wetzlinger erläuterte. Die zum Teil historischen und zuletzt nicht mehr genutzten Objekte stehen nicht unter Denkmalschutz, betonte er. Ein Erhalt sei nicht sinnvoll, da die Gebäude nicht den Anforderungen moderner Forschungseinrichtungen genügen würden.