Chronik/Wien

Millionen-Coup in Wien Hietzing

Es war offenbar ein perfekt geplanter Coup. Ende August gelang es unbekannten Tätern, eine 73-jährige Kunstsammlerin in Wien-Hietzing nahe dem Lainzer Platz um ihre 71 Gemälde (von Friedrich Loos bis Oskar Kokoschka) zu bringen. Die Polizei geht davon aus, dass die Diebe während eines zehntägigen Urlaubs des Opfers mit einem Umzugs-Lkw vorfuhren und die gesamte Villa ausplünderten. Die Alarmanlage umgingen die Profis .

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Kein einziger Zeuge wurde bisher ausfindig gemacht. Doch mit allzu großem Eifer dürfte sich die Polizei auch nicht auf die Suche gemacht haben. Eine öffentliche Fahndung unterblieb.

Erst rund zwei Wochen nach der Tat wurden die gestohlenen Bilder im Wert von rund zwei Millionen Euro auf der Fahndungsseite des Innenministeriums veröffentlicht. Der Vorfall wurde bis dahin geheim gehalten. Die Bilder könnten somit längst weiterverkauft worden sein. Der Vorteil der Kunstwerke ist auch, dass sie alle von österreichischen Künstlern (wie etwa Koloman Moser oder Alfons Walde) sind und durchwegs einen Wert unter 50.000 Euro haben. Die Aufmerksamkeit ist deshalb am Kunstmarkt meist nicht so groß wie bei den ganz teuren Werken.

Das Opfer hatte sie in den vergangenen zehn Jahren erworben, das letzte erst fünf Wochen vor ihrem Urlaub.