Chronik/Wien

Marktstandler protestieren gegen den Sima-Vorstoß

Das, was die für die Märkte zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am meisten stört, haben einige Marktstandler Montagvormittag vor dem Rathaus aufgebaut: eine "Fressmeile". Auf vier Tischen mit exakt acht Verabreichungsplätzen präsentierten sie das, was sie verkaufen: Kuchen, Sekt, Wein, Kaffee, Aufstriche, Feinstes von kleinen Produzenten.

Der kleine "Markttag" vor dem Rathaus ist eine Protestaktion einiger Standler vom Meidlinger-, Schwender-, Volkert-, Vorgarten-, Johann-Nepomuk-Vogl- und Naschmarkt: Seit 1. Juli werden - wie berichtet - den Händlern auf den Märkten laut einem von Sima ausgegebenen "Merkblatt" ihre "Nebenrechte" genommen.

Dabei geht es hauptsächlich um jene acht Verabreichungsplätze, an denen Handelsstände auf Märkten auch Speisen und Getränke servieren dürfen. Sima will der Gastronomie auf Märkten Einhalt gebieten und untersagt das nun: "Das ist eine enorme Wertminderung für meinen Stand", sagt Marc Schweiger vom MarctStandl am Schwendermarkt. "Sima ruiniert damit die Märkte", sagt Michael Stragl vom "Die zwei am Markt" am Meidlinger Markt. Durch diesen Vorstoß würde nicht die Gastronomie verhindert werden, sondern nur die Neben-Gastronomie, die viele Märkte erst am Leben erhalte. Sima nahm nicht am "Markttag" teil, sie ist auf Urlaub.