Liesing: Bezirkschef fordert kleineres Flüchtlingsquartier
Von Bernhard Ichner
Ein „zweites Traiskirchen“ fürchten zurzeit viele Liesinger. Seit bekannt wurde, dass der Fonds Soziales Wien (FSW) in einem ehemaligen Bürogebäude in der Atzgersdorfer Ziedlergasse bis zu 1000 Asylwerber einquartieren will (und im äußersten Fall sogar 1400 unterbringen könnte), erinnern sich zahlreiche Anrainer an die Bilder vom heillos überfüllten niederösterreichischen Erstaufnahmezentrum. Und nicht nur die FPÖ will „gegen das Monsterquartier ankämpfen“ (HC Strache). Auch bei der Bezirks-SPÖ sieht mit angesichts der Dimensionen des geplanten Flüchtlingsheims Handlungsbedarf.
„Bauchweh“
Noch ist es ruhig in der Ziedlergasse. Hinter den Kulissen prüfen Johanniter und Arbeiter-Samariterbund, die das Quartier bis März 2017 betreuen werden, welche Umbauarbeiten notwendig sind, um hier Flüchtlinge unterzubringen. „Mittelfristig“ laut FSW – bis diese auf kleinere Unterkünfte aufgeteilt werden können. Wann genau die Asylwerber einziehen, steht noch nicht fest. Bis Mitte Februar könnte es so weit sein.
Bei den Anrainern liegen jedoch bereits jetzt die Nerven blank. Viele glauben, dass es nicht bei 1000 Flüchtlingen bleiben wird.
„Mit Bauchweh“ sieht auch Karl Haberl (71), Obmann der nahe liegenden Kleingartensiedlung Rosenhügel mit 281 Parzellen, dem neuen Quartier entgegen. „Seine“ Mitglieder fürchten einen Anstieg der Einbrüche.