Chronik/Wien

Leopoldsberg: Mini-Sanierung ist bewilligt

Nach mittlerweile sechs Jahren Dornröschenschlaf gibt es erste Anzeichen, dass die lang angekündigte Renovierung und Wiedereröffnung der Burganlage am Leopoldsberg näherrücken könnte. „Das Bundesdenkmalamt hat das Sanierungsprojekt bewilligt; der Bescheid ist Ende Oktober bei uns eingetroffen“, sagt Andreas Gahleitner, Wirtschaftsdirektor des Stifts Klosterneuburg – das Chorherrenstift ist Eigentümer der Burg samt dazugehöriger barocker Kirche.

Eingereicht wurde der Renovierungsplan allerdings nicht vom Stift, sondern vom Wiener Architekten Alexander Serda, der 2007 ein hundertjähriges Baurecht für die Immobilie erwarb. Serda will trotz mehrerer Anfragen des KURIER nicht sagen, was er am Leopoldsberg plant, wie sein Zeitplan aussieht und warum es zu sagenhaften sechs Jahren Stillstand gekommen ist.

Keine Gastronomie

Im Stift Klosterneuburg ist man auskunftsfreudiger: Geplant ist demnach lediglich eine Renovierung der bestehenden Gebäude und eine Neugestaltung des Innenhofs und der Gartenanlage. Gastronomische Nutzung ist entgegen früheren Plänen keine vorgesehen: „Herr Serda will die Burg ans Kanalnetz anschließen, Freiflächen zugänglich machen und die Räume für Ausstellungen und Events, wie etwa Hochzeiten nutzen, aber nicht für einen regulären Restaurantbetrieb“, sagt Stiftsdirektor Gahleitner.

Bis zum tatsächlichen Baubeginn dürfte es freilich noch dauern: „Auf Basis der Genehmigung des Denkmalamts muss Serda jetzt eine Baubewilligung erwirken und die Arbeiten ausschreiben, das kann bis zu einem Jahr dauern“, schätzt Gahleitner.

Bürgerinitiative

Aktivitäten sind auch bei der Bürgerinitiative „Weltkulturerbe für Grinzing“ zu verzeichnen, die sich für eine Öffnung der historischen Burganlage einsetzt: „Wir übergeben am Montag eine Petition mit mehr als 3000 Unterschriften an die Stadt Wien“, sagt Sprecher Michael Lenzenhofer. Darin wird die Stadt aufgefordert, ein bestehendes Servitut (Wegerecht, Anm.) zur Kirche und zu einem Kriegerdenkmal im Inneren der Anlage einzufordern.

Walter Hanzmann, Sprecher des Stifts Klosterneuburg, winkt allerdings ab: „Ein solches Servitut für die Stadt Wien existiert nicht.“ Das Burgtor bleibt also bis auf Weiteres geschlossen.