Chronik/Wien

Ladezone von Supermarkt vergrämt Politikforscher

Die Analysen von Peter Ulram sind gefragt. Insbesondere rund um Wahlen wird der bekannte Politikforscher oft um seine Meinung gefragt. Im Hinblick auf ein Ärgernis vor seiner Haustür scheint ihm allerdings niemand zuhören zu wollen. Schon gar nicht die Politik, meint er.

Konkret geht es um die 15 Meter breite Ladezone eines Supermarktes. Die wurde nämlich nicht unmittelbar vor dem Geschäft genehmigt, sondern eben vor dem benachbarten Gebäude, das Ulram und seine Nachbarn bewohnen.

Die Hausparteien dürfen ihre Autos deshalb jetzt nur mehr nach 22 Uhr sowie am Sonntag vor der Türe parken. Eine Zumutung für die älteren Leute und die jungen Familien im Haus, meint Ulram. Zumal in dem Viertel ohnehin bereits ein Parkplatzproblem bestehe.

"Auf Kosten Dritter"

Bei der Politik stoße er auf taube Ohren, sagt der Politikexperte. Und auch von Seite der Behörde rechnet er mit keiner Intervention. Im Gegenteil. Laut MA46 (Verkehr) ist alles rechtens – eine Änderung der Verordnung sei nicht vorgesehen.

Für Ulram „drängt sich der Verdacht auf, dass hier von Anfang an geplant war, die Angelegenheit auf Kosten eines Dritten – also auf unsere Kosten – zu bewältigen: Der Eigentümer des Nachbarhauses hat einen zahlenden Mieter, der Supermarkt eine Ladefläche und wir haben das Nachsehen“.

Als Alternative schlagen die Bewohner des Hauses die Verlegung der Ladefläche um wenige Meter vor.

"Parkplatz ist für Ladezone ideal"

So weit dürfte es aber nicht kommen. Denn vor Ulrams Haus sei der beste Platz für die Ladezone, erklärt man seitens der Behörde. Denn von hier sei der Weg zum Lieferanteneingang des Supermarktes am kürzesten.

Und direkt vor dem Geschäft sei das Auf- und Abladen nicht möglich – wegen einer Baumscheibe und einer Garagenzufahrt gebe es zu wenig Platz für Lastkraftwagen.

Im Kampf um die Parkplätze hat Ulram nun einen Anwalt eingeschaltet. Mit geringen Erfolgsaussichten.