Klima-Demo: Schüler und NGOs für engagiertere Politik auf der Straße
Für eine engagiertere Politik im Kampf gegen den Klimawandel sind am Freitagnachmittag Schüler und NGOs in Wien auf die Straße gegangen. Mehrere Tausend Personen sind am Freitagnachmittag in Wien für eine engagiertere Politik im Kampf gegen den Klimawandel auf die Straße gegangen. Sie gingen vom Westbahnhof zum Heldenplatz. Laut Polizei nahmen am Demonstrationszug 1.600 Menschen teil. Die Veranstalter berichteten von rund 3.500 Menschen, die dem Aufruf mehrerer Organisationen gefolgt waren.
Die Demonstration stand unter dem Motto "Zukunft für alle - Alle für die Zukunft!". Schwerpunkt des dieswöchigen Protests war das Thema "Klimagerechtigkeit", sagte Mit-Organisatorin Katharina Rogenhofer zur APA. Neben der Schüler-Bewegung FridaysForFuture gingen Mitglieder verschiedener Organisationen wie etwa Greenpeace, Global 2000, die Plattform für eine menschliche Asylpolitik und Scientists4Future auf die Straße. Ziel sei es, das "Augenmerk auf verschiedenste Aspekte des Klimawandels zu legen", erläuterte Rogenhofer. Dazu seien unter anderen Redebeiträge zu Fluchtbewegungen oder Gender-Themen geplant.
Anlässlich der Demonstration übte Greenpeace erneut Kritik an der Regierung. "Die bisher einzige Antwort, die Schwarz-Blau auf die größte Herausforderung unserer Zeit findet, ist Tempo-140. Damit feuert die Regierung klimaschädliche CO2-Emissionen an, anstatt sie zu senken, und ist für die Klimakatastrophe direkt mitverantwortlich", sagte Klimaexperte Adam Pawloff. Es sei nicht verwunderlich, dass Millionen Schüler gegen die Untätigkeit ihrer Regierungen streiken.
"Die verheerende Klimabilanz in Österreich darf nicht länger schöngeredet werden. Es braucht ein rasch umsetzbares Maßnahmenpaket für ambitionierten Klimaschutz mit einer ökologischen Steuerreform, dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und einem Einbaustopp für neue Öl- und Gasheizungen", sagte Johannes Wahlmüller von Global 2000. Die Organisation fordert außerdem u.a. die Abschaffung umweltschädlicher Subventionen, die Aufstockung des Klimafonds und eine Verringerung des Tempolimits auf Autobahnen und Schnellstraßen.
Mensch und Natur würden bereits unter den Folgen der Klimakrise leiden, "aber die Politik beschwichtigt und bremst den Wandel", betonte Lisa Plattner vom WWF Österreich. Sie wies auf "drohende Strafzahlungen von bis zu zehn Milliarden Euro aus nirgends budgetierten Steuergeldern, wenn die Klimaziele verfehlt werden" hin. "Wir brauchen eine umfassende ökologische Steuerreform, die insgesamt aufkommensneutral umweltfreundliches Verhalten belohnt, Arbeit billiger macht und fossile Energien ausbremst", so Plattner. "Irrwege" wie Tempo 140, die dritte Flughafenpiste oder neue Autobahnen müssten gestoppt werden.