Chronik/Wien

Kinder über Gleise: Lehrerinnen arbeiten wieder

Alle vier Lehrerinnen einer Volksschule in Wien-Döbling, die im Vorjahr 83 Kinder über einen geschlossenen Bahnübergang in Leobendorf (NÖ) gelotst hatten, arbeiten mittlerweile wieder. Im Oktober schloss der Stadtschulrat mit einer weiteren Pädagogin einen Vergleich, bestätigte ein Sprecher des Stadtschulrats der APA am Donnerstag einen Bericht von wien.orf.at.

Volksschulkinder über Schienen geführt

Der Vorfall ereignete sich Ende Juni des vergangenen Jahres. Die Kinder sollen bei einem Schulausflug trotz geschlossenem Bahnschranken über die Schienen geführt worden sein, um den Zug nach Wien nicht zu versäumen. Wenig später soll ein Regionalzug den Bahnhof ohne Halten durchfahren haben.

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Der Stadtschulrat zog einen Monat später die dienstrechtlichen Konsequenzen. Strafrechtlich gab es für die Lehrerinnen keine Folgen, da keine "konkrete Gefährdung" für die Kinder nachzuweisen gewesen sei, wie es vonseiten der Staatsanwaltschaft hieß.

Gegen Entlassung geklagt

Eine der Pädagoginnen war pragmatisiert. Sie wurde nach einem Disziplinarverfahren vor dem Sommer abgemahnt. Die anderen drei Lehrerinnen klagten gegen ihre Entlassung. Bereits im März schloss der Stadtschulrat mit einer von ihnen einen Vergleich, sie wurde wieder angestellt. Mit einer weiteren Lehrerin einigte man sich nicht: Ende Juni entschied das Gericht zugunsten der 42-Jährigen. Sie musste rückwirkend angestellt werden. Mit der dritten Lehrerin schloss der Stadtschulrat nun im Oktober einen außergerichtlichen Vergleich. Sie ist seit 1. November wieder angestellt.