Chronik/Wien

Illegale Feuerwerke: Strafen bis zu 3600 Euro möglich

Das neue Jahr kündigt sich zumeist geräuschvoll an: Vereinzelt kracht es meist bereits Mitte Dezember, richtig laut wird es in der Silvesternacht. Doch Vorsicht: Das Abfeuern von Feuerwerkskörpern ab Klasse II ist im Stadtgebiet von Wien verboten. Wer das dennoch tut, muss zahlen: Organstrafmandate belaufen sich auf 50 Euro – theoretisch können gar Verwaltungsstrafen bis zu 3600 Euro drohen.

Erlaubt ist im Stadtgebiet lediglich das Zünden von Feuerwerkskörpern der Klasse I: Darunter fallen etwa Knallerbsen und Tischfeuerwerke – also pyrotechnische Gegenstände, die man sogar in geschlossenen Räumen zünden kann.

Feuerwerkskörper der Klasse II – für Personen ab 16 legal erhältlich – dürfen nur in abgegrenzten Gebieten im Freien gezündet werden. "Verboten ist aber, sie in der Stadt zu zünden", betont Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Die Verwendung von Feuerwerkskörpern höherer Klassen (III sowie IV) ist Pyrotechnikern vorbehalten.

Verstöße

Wer gegen das Pyrotechnikgesetz verstößt, muss mit in der Regel mit 70 bis 200 Euro Strafe rechnen. Kommen mehrere Tatbestände zusammen – etwa illegaler Besitz plus Zünden im Stadtgebiet –, kann die Strafe 300 bis 400 Euro betragen. Die theoretisch möglich höchste Verwaltungsstrafe von 3600 Euro wurde laut Polizei in Wien bisher jedoch noch nicht verhängt.

Dass Strafen viele Menschen nicht abschrecken, zeigt aber allein die Statistik aus der Silvesternacht des Vorjahres: In Wien gab es 148 Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz – etwa wegen des Besitzes verbotener Pyrotechnik oder des Zündens von Feuerwerkskörpern im Ortsgebiet.

Weitere 25 Personen wurden angezeigt, weil sie mit Feuerwerkskörpern Sachschäden anrichteten, drei weitere, weil sie damit gar Personen verletzten.

Abgesehen davon, dass die Knallerei teuer kommen kann: Der Lärm, den Feuerwerkskörper auslösen, ist für ältere und kranke Menschen sowie für Tiere in der Stadt sehr belastend. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl etwa appellieren daher an die Bewohner Wiens, auf Silvesterkracher zu verzichten.