Chronik/Wien

Identitären-Demo: Polizei versprühte 4,5 Liter Pfefferspray

57 "mindergefährliche Waffengebräuche", acht Festnahmen und (zumindest) 58 Straftaten – das ist die Bilanz der aus dem Ruder gerateten Demo von Identitären und Linksextremen im Juni am Wiener Gürtel. Das geht aus einer Anfrage des Grünen Karl Öllinger an Innenminister Wolfgang Sobotka hervor.

Links und Rechts schenkten sich jedenfalls nichts, die insgesamt 1080 Beamten gerieten zwischen die Fronten von jeweils rund 1000 Demo-Teilnehmern. Für Aufsehen sorgte – neben dem 46-fachen Einsatzstockgebrauch – vor allem der großflächige Einsatz des Pfeffersprays, den auch zahlreiche Journalisten abbekamen. Insgesamt 4,5 Liter der in den Augen brennenden Flüssigkeit wurden eingesetzt, verwendet wurden dafür acht Sprays unterschiedlicher Größe. "Es wurde kein Befehl zum Einsatz des Pfeffersprays gegeben", heißt es in dem Parlaments-Papier.

58 Straftaten sind ebenfalls festgehalten, wobei offenbar der vierfache Mordversuch fehlt. Wie berichtet, hat die Polizei im Juli vier Fahndungsbilder veröffentlicht, die vier mutmaßliche Steinewerfer zeigen sollen. Diese schleuderten beim Neubaugürtel große Steine auf Teilnehmer des rechten Demozuges. Obwohl sie gut erkennbar sind, gibt es bisher keinen Hinweis.

Acht Personen wurden rund um die Demonstrationen festgenommen. Fünf Polizisten wurden bei dem Einsatz verletzt, zwei davon durch Steinwürfe, drei durch Schläge.