Chronik/Wien

Holprige Umsetzung der Wiener Spitalsreform

Aus zwölf mach sieben – so lauten die Eckpunkte des Wiener Spitalskonzepts 2030, das die Wiener SPÖ bereits 2011 präsentierte.

Um die Versorgung durch die Gemeindespitäler effizienter und kostengünstiger zu machen, werden (bzw. wurden) dabei mehrere Standorte aufgelassen – etwa das Otto-Wagner-Spital oder das Krankenhaus Floridsdorf. Übrig bleiben für die drei Wiener Versorgungsregionen jeweils zwei Krankenhäuser, die eng miteinander kooperieren und sich auf bestimmte medizinische Schwerpunkte spezialisieren. Hinzu kommt als siebenter Standort das AKH, das als Uniklinik einen Sonderstatus hat.

Während die grundsätzlichen Eckpunkte der Reform selbst unter den Oppositionsparteien Anklang finden, geht deren praktische Umsetzung nicht ohne gröbere Verwerfungen einher. So bringen die enormen Verzögerungen beim Bau des neuen Krankenhauses Nord den angepeilten Zeitplan durcheinander. Einzelne Teilvorhaben mussten überhaupt abgeblasen werden. Allen voran die Verlegung der Augenabteilung des Donauspitals in die Rudolfstiftung, wo ein Augenzentrum für alle Wiener hätte entstehen sollen. Eine Patienteninitiative, die eine Ausdünnung der Versorgung in der Donaustadt befürchtete, brachte das Projekt zu Fall. Für Verunsicherung sorgte zuletzt auch, dass das in Hietzing geplante Traumazentrum in das Wilhelminenspital verschoben wird.

Aufgrund der vielen Abänderungen mehrten sich zuletzt die Stimmen, die einen Stopp und eine umfassende Neuplanung der Umstrukturierung fordern. Der neue Bürgermeister Michael Ludwig und sein Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) halten aber daran fest. „Es gab nie den Anspruch, dass es keine Abweichungen geben darf“, betonte Hacker zuletzt. Josef Gebhard