Hohe Wellen nach Sport-Event im Stadthallenbad
Von Elias Natmessnig
Zum ersten Mal nach vielen Jahren fanden die Langbahn-Schwimmmeisterschaften vom 4. bis zum 7. Juni wieder im Stadthallenbad statt. Doch nicht alles lief rund. Die Probleme begannen bereits beim Einlass. 600 Sportler wollten ins Bad, doch für die Kästchen brauchte jeder Sportler einen Jeton. Dafür gab es jedoch nur drei Automaten, ein Stau war die Folge.
Nach längerem hin und her wurde das Bad ohne Jetons für die Sportler geöffnet. Der Nachteil: Die Kästchen konnten nicht versperrt werden. "Einem unserer Sportler wurde eine 400 Euro teure Carbon-Badehose gestohlen", beklagt Otto Klenner, Obmann der Schwimm-Union Wien. Auch einen Ordnerdienst gab es nicht – mitgekommene Eltern mussten aushelfen.
Dennoch gab es einen Unfall bei einer Edelstahl-Rampe im Außenbereich. Durch die hohen Temperaturen wurde sie so heiß, dass sich ein junger Sportler die Füße so schwer verbrannte, dass die Rettung kommen musste.
Auch mit der Halle gab es Probleme: "Wir haben ein 25 m breites Becken, bei dem man locker zehn Bahnen unterbringen könnte – im Stadthallenbad haben wir aber nur acht Bahnen." Das habe den Bewerb unnötig verlängert.
Wasser auf die Mühlen von ÖVP-Gemeinderätin Isabella Leeb: "Wien braucht endlich eine ordentliches Schwimmsport-Zentrum. Doch von Stadtrat Oxonitsch hört man davon nichts."
Reaktion
Im Stadthallenbad reagiert man gelassen: Die Beginnzeiten waren vorab anders kommuniziert; als es zum Stau kam, habe man rasch und flexibel reagiert sagt Sprecherin Beatrix Pfundtner. Die Edelstahl-Rampe sei mit einem Band abgesperrt gewesen, "weil es ein Fluchtweg für Rollstuhlfahrer ist." Mehr als acht Bahnen seien in dem Bad laut Reglement nicht möglich – diese hätten aber ausgereicht. Pfundtner verweist auch auf das Lob des Landesschwimmverbands. Schwimm-Fachwart Wolfgang Pinkl sieht zwar Verbesserungsbedarf, insgesamt sei die Veranstaltung aber ein Erfolg gewesen.