Diese Verkehrsstrafen sind ab heute doppelt so teuer
Von Birgit Seiser
Dass man ohne Freisprecheinrichtung am Steuer nicht telefonieren darf, weiß jeder Verkehrsteilnehmer. Dennoch sieht man im Verkehr überraschend oft Menschen, die diese Verkehrsregel ignorieren. Vor allem das Telefonieren ist gefährlich: Mit 25,6 Prozent ist Ablenkung die Hauptunfallursache Nummer 1 in Österreich.
Vielleicht ignorieren viele die Regeln, weil die Strafe bisher mit 50 Euro relativ niedrig war. Das ändert sich aber mit Montag mit der 34. StVO-Novelle. Ab dann kostet es 100 Euro, wenn man mit dem Handy am Steuer erwischt wird. Auch das Motorradfahren ohne Helm und da Autofahren ohne Sicherheitsgurt werden doppelt so hoch bestraft wie bisher - ab jetzt kosten diese Vergehen 50 Euro.
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Ob die Erhöhung der Strafen aber den gewünschten Effekt hat, wird von Experten bezweifelt. „Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Delikte aufgrund der Verdoppelung der Strafhöhen nicht zurückgehen werden. Jemand, der noch immer ohne Freisprecheinrichtung telefoniert wird es vermutlich auch weiterhin machen. Und außerdem sind die Möglichkeiten der Exekutive beschränkt, da der Lenker oder die Lenkerin aufgehalten werden muss oder ein Fotobeweis vorliegen muss“, sagt ARBÖ-Rechtsexperte Johann Kopinits.
Reine Einnahmequelle
Laut ARBÖ sehen die Österreicher eine Erhöhung der Strafen grundsätzlich nur als Einnahmequelle für den Staat. Die Einnahmen sollten laut Verkehrspsychologin Patricia Prunner gezielt in therapeutisch-pädagogische Präventionsprojekte investiert werden. So soll allen Verkehrsteilnehmern bewusste gemacht werden, wie gefährlich Ablenkung und andere Vergehen sein können: "Erst durch diese Erkenntnis kann der notwendige Nährboden für ‚Lernen‘ entstehen und dadurch langfristig eine Verhaltensänderung begünstigen.“
Das kosten die drei Delikte künftig:
- Handy am Steuer: 100 Euro
- Motorradfahren: 50 Euro
- Autofahren ohne Gurt: 50 Euro