Höhenflug: Wiener Riesenrad schreibt Rekordzahlen
Von Anna Perazzolo
2000 Besucher pro Tag, 64,5 Meter hoch, ein Antrieb durch zwei kleine Elektromotoren mit je 15 PS - das traditionsreiche Wiener Riesenrad. 2018 wird als Rekordjahr gefeiert. 840.000 Besucher stiegen im letzten Jahr in die Gondeln des Riesenrads, das ist das beste Ergebnis der letzten 30 Jahre. Außerdem konnte ein neuer Rekordumsatz von 8,5 Millionen Euro erzielt werden.
Der Prater ist 252 Jahre alt, das Wiener Riesenrad ziert ihn seit 122 Jahren und ist nicht mehr wegzudenken aus dem Freizeitpark. "Das Riesenrad ist Traditionssache. Und das Besondere daran ist die Symbiose, die sich daraus ergibt, weil sowohl der Wiener, aber auch der Tourist hat Freude daran", sagt Riesenrad-Geschäftsführer Peter Petritsch, der gemeinsam mit dem Präsidenten des Praterverbands Stefan Sittler-Koidl, Geschäftsführer des Prater Wien, Michael Prohaska und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke Bilanz gezogen hat.
Einzigartigkeit des Wiener Prater
Was viele vielleicht nicht wissen: das Wiener Riesenrad ist und war immer schon im Familienbesitz, wie auch die meisten anderen Attraktionen im Prater. Darauf ist Prater-Geschäftsführer Michael Prohaska, besonders stolz: "Das ist ein Alleinstellungsmerkmal des Prater weltweit. Etwa 80 Familienbetriebe sind hier im Vergnügungspark angesiedelt. Das ist auch ausschlaggebend für die Qualität, die wir bieten können." Eine weitere Besonderheit des Wiener Prater im Vergleich zu anderen Vergnügungsparks sei, dass er nicht eingezäunt, sondern für jeden zu jeder Zeit frei zugänglich ist.
Besondere Gondel-Momente
Das Riesenrad ist ein bekanntes Symbol für Wien und für viele ein besonderer Ort. Aus diesem Grund werden neben normalen Gondelfahrten auch private Vermietungen der Gondeln angeboten, wie zum Beispiel das "Dinner for two". Stadtrat Peter Hanke erzählt: "Auch ich habe das Abendessen in der Riesenrad-Gondel mit meinem Team schon ausprobiert und ich muss sagen, ich war wirklich begeistert. Das kann ich jedem nur empfehlen, Wien erscheint dabei nochmal aus einer neuen Sicht."
Auch "Ja" sagen, kann man bei einer Hochzeit auf dem Riesenrad. Heiratsanträge gäbe es sogar jede Woche. "Da bekommen wir dann oft auch ganz lustige Anfragen wie zum Beispiel: wenn sie 'Nein' sagt, bekomme ich dann mein Geld zurück?", erzählt Petritsch und lacht.
Übrigens: ursprünglich gab es zu ihrer Entstehungszeit von der Bauart des Riesenrads insgesamt vier über die ganze Welt verteilt, in Paris, London, Chicago und Wien. Das Wiener Riesenrad ist jedoch das einzige aus dieser Zeit, das noch erhalten ist.