"Hoaschneida"-Meister Erich Joham hat seinen Meister gefunden
Von Birgit Seiser
"Das Geschäft zu übernehmen war eine Bauchentscheidung", sagt Manuel Dobersek, als er dem KURIER das erste Mal seinen Salon in der Griechengasse 7 in der Wiener City zeigt. Es sind fast schon "heilige Hallen" die der 26-jährige Steirer bezogen hat.
Auf dem Boden lagen nämlich schon Haarbüschel von Falco, Hermann Nitsch, Elfriede Jelinek oder André Heller. An der Schere war damals noch Starfigaro Erich Joham. Auch er sitzt im Salon, hält sich aber - eher untypisch für ihn - beim Interview zurück. Man merkt, dass er Dobersek nicht die Show stehlen will. Das wäre aber auch gar nicht so einfach.
Trotz seines jungen Alters hat Manuel Dobersek schon international den Föhn geschwungen. Er arbeitete in London und zuletzt in der Schweiz und hat vor kurzem den Meister gemacht. "Der hat ja alles mit Auszeichnung bestanden, der ist super. Das hab ich gleich gesehen, dass der hoaschneiden kann", wirft Joham ins Gespräch ein.
Ein Name wie eine Hommage
"Hoaschneida" ist auch der Zusatz im neuen Namen des Salons. Der heißt übrigens Johamer: "Das hat jetzt zwar nichts mit meinem Namen zu tun, aber der Name ist mir gleich in den Kopf gekommen, als ich das erste Mal im Geschäft war", sagt Dobersek.
Das Geschäft hat sich irgendwie verändert und irgendwie auch nicht. Die Einrichtung ist die gleiche geblieben. Sie wurde aber aufpoliert. Die hunderten Fotos und Bilder an den Wänden wurden teilweise entfernt.
"Mir hat sofort das Flair des Salons gefallen. Das hat mich beeindruckt und darum habe ich auch vieles so belassen, wie es war, aber eben auch meinen eigenen Stil hereingebracht", sagt der 26-Jährige.
Figaro Joham will den neuen Chef von Johamer übrigens unterstützen. Nicht mittels Schere, sondern eher durch Kontakte und Tipps, die er nach über drei Jahrzehnten als Friseur auf Lager hat. "Wir sind natürlich aus unterschiedlichen Generationen, aber wir ergänzen uns auch ganz gut", sagt Dobersek, der in Joham eine Art Mentor gefunden hat.
Leistbares Haupthaar
Die exklusive Lage des Salons Johamer im ersten Bezirk soll sich übrigens nicht auf die Preise niederschlagen. "Mir ist wichtig, dass es keine überzogenen Preise gibt. Bei uns kostet ein Herrenhaarschnitt zum Beispiel 32 Euro", sagt Dobersek.
Eröffnet hat "Johamer Hoaschneida" schon - bald werden also hoffentlich wieder namhafte Haarbüschel am Boden des Salons zu finden sein.