Chronik/Wien

Ganzjährige Öffnung der Gastgärten auf der Kippe

Kommt sie nun oder nicht, die ganzjährige Öffnung der Wiener Schanigärten? Laut einer Umfrage, die Stadträtin Renate Brauner (SPÖ) gestartet hatte, stehen die Chancen dafür nicht allzu gut.

Befragt wurden alle Bezirksvorsteher, die Wirtschaftskammer (die wiederum ihre Gastronomen befragte), Angestellte der Magistratsdirektion, des Wien Tourismus und der Wiener Linien. Zur Auswahl standen vier Varianten einer neuen Gastgarten-Regelung:

Variante A: Zusätzlich zum aktuellen Bewilligungszeitraum 1. März bis 30. November dürfen von Dezember bis Februar Stehtische ohne Sitzgelegenheiten aufgestellt werden. Es gibt kein Service.

Variante B: Über die aktuelle Regelung hinaus dürfen in den Wintermonaten Tische entlang der Hausmauer aufgestellt werden.

Variante C: Der Bewilligungszeitraum wird von derzeit 1. März auf 1. Februar bis 30. November ausgeweitet.

Variante D: Ganzjährige Öffnung der Schanigärten.

Sechs Bezirke – vor allem jene innerhalb des Gürtels – wünschen sich Stehtische in der Wintersaison. Fünf Bezirke, darunter auch Favoriten, sind für die ganzjährige Öffnung der Schanigärten. Drei Bezirke sprachen sich für die Tische entlang der Hausmauer aus. Für die Ausdehnung der Gastgarten-Saison war gar kein Bezirk. Allerdings nannten nicht alle Bezirke ihre bevorzugte Variante.

Auch die Dienststellen der Stadt, inklusive Wien Tourismus und Wiener Linien, sprechen sich mehrheitlich (sechs Nennungen) für Stehtische im Winter aus. Nur zwei waren für die ganzjährige Öffnung, für die auch die Wirtschaftskammer klar eintritt.

Runder Tisch

Kritik kommt aus der Inneren Stadt, wo es auch die meisten Gastgärten gibt: Laut Bezirkschef Markus Figl (ÖVP) sei keine Variante akzeptabel. Was man sich vorstellen könne, seien kleine Tische auf dem Gehsteig, die abends wieder weggeräumt werden müssen. Alle Bezirksparteien der Inneren Stadt haben sich zuvor gegen die Winteröffnung ausgesprochen.

Im Büro der zuständigen Stadträtin Renate Brauner freut man sich über die "breite Beteiligung", man habe auch alle Anliegen der Bezirke – etwa betreffend der Parkstreifen – gesammelt und wolle diese bei einem Runden Tisch am 19. Mai diskutieren. Bis zum Sommer soll ein Gesetzesentwurf ausgearbeitet werden, beim Landtag Ende September könnte dieser beschlossen werden.