Chronik/Wien

Fluglärmopfer suchen Hilfe beim EU-Parlament

Einen Teilerfolg auf europäischer Ebene erzielte Susanne Heger von der „Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Wien-West“: Ihre Petition „Taming Aviation“ („Zähmung der Luftfahrt“) schaffte es bis in den zuständigen Ausschuss des EU-Parlaments.

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„Taming Aviation“ hat mehrere Ziele: ein nächtliches Start- und Landeverbot auf allen europäischen Flughäfen; die Besteuerung von Kerosin mittels Energiesteuer; die Abschaffung jeglicher Form der Umsatzsteuer-Befreiung oder Nullbesteuerung von Flugtickets sowie ein Ende von staatlichen Subventionen für die Luftfahrt. Unterstützt wird die Petition von mehr als 140 Bürgerinitiativen aus zehn EU-Staaten.

1700 unterstützen "SOS Fluglärm"

Auf nationaler Ebene agiert dagegen die von rund 1700 Bürgern unterstützte parlamentarische Bürgerinitiative „SOS Fluglärm“. Sie fordert vom Nationalrat, dass dicht verbautes Gebiet (wie etwa Liesing) großräumig umflogen wird; wo dies nicht möglich sei, müssten die Betroffenen fair entschädigt werden; ein absolutes Nachtflugverbot möge gesetzlich verankert werden. Und der Airport Wien Schwechat solle nicht weiter als Umsteigeflughafen ausgebaut werden – sprich: keine dritte Piste.

Laut Verkehrsministerium sind sämtliche Anliegen aber bereits durch die Mediation umgesetzt – etwa „eine ausgewogene Aufteilung der Flugrouten zwischen Wien und NÖ“ sowie „lärmschonende Flugrouten“. Außerdem liege der Lärm über Liesing – 41,9 Dezibel Dauerschallpegel am Tag und 17,4 Dezibel in der Nacht – unter den gesetzlichen Schwellenwerten. Somit sei „keine Grundlage für Entschädigungen gegeben.“

Das Ministerium verweist zudem auf die Deckelung der Nachtflugbewegungen in Schwechat auf 4700 jährlich sowie auf die wirtschaftliche Bedeutung des Airports.