Chronik/Wien

Explosion zerfetzte Mann die Hand

Seine Affinität zu Sprengmitteln dürfte einem 61-jährigen Serben Dienstagfrüh in Favoriten zum Verhängnis geworden sein. „Ich bin am Frühstückstisch gesessen und habe Kaffee getrunken, als ich plötzlich eine Explosion in der Nachbarwohnung und danach laute Hilfeschreie gehört habe“, erzählt Bojana Rajic. Sie lief raus in den Gang des Altbauhauses am Antonsplatz und sah ihren Nachbarn am Boden liegen. „Seine Hand war voller Blut. Ich habe versucht sie zu verbinden“, erzählt die schockierte Frau. Durch die Explosion wurde dem 61-Jährigen die linke Hand zerfetzt. Er wurde in ein Unfallspital eingeliefert, notoperiert und ist außer Lebensgefahr.

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Während der Explosion war die Ehefrau des Verunglückten in der Wohnung. Sie wurde nicht verletzt, erlitt aber einen schweren Schock und wurde ebenfalls im Spital behandelt. Gegenüber der Polizei konnte sie dennoch einige Angaben zum Hergang der Explosion machen. Ihr zufolge ging der Mann gegen 7.30 Uhr in den Keller und kehrte mit einem kugelschreiberartigen Gegenstand in der Hand zurück. Danach hatte er sich mit dem Rücken zu ihr an den Küchentisch gesetzt. Kurze Zeit später explodierte der Gegenstand in seiner Hand. Der 61-Jährige dürfte im Schock aus der Wohnung gelaufen sein und brach am Gang zusammen.

Sprengstoff als Hobby

Die Sprengstoffexperten der Polizei fanden im Keller der Wohnung vier, vermutlich selbst hergestellte, Sprengsätze. Um welche Art von Sprengstoff es sich handelt, soll eine Laboruntersuchung klären. Außerdem wurde im Keller eine kleinkalibrige Pistole samt Munition sichergestellt. Diese besaß der 61-Jährige illegal. Laut Polizei hatte sich der Mann vermutlich hobbymäßig mit Sprengmitteln beschäftigt. Ein Zusammenhang mit Anschlägen auf das Atatürk-Kulturzentrum am Antonsplatz im Jänner, wird eher ausgeschlossen.