Chronik/Wien

Es wird winterlich in Wien

Die Aussichten sind ungemütlich: "In Wien wird es ab Sonntag windig, kalt und trüb. Bereits Mitte kommender Woche könnten wir sogar die ersten Schneeflocken sehen", sagt Josef Lukas, Meteorologe beim Wetterdienst Ubimet. Experten der Autofahrerclubs warnen daher: Rund 60 Prozent der Österreicher seien derzeit noch ohne Winterreifen unterwegs.

"Eine kalte Strömung sorgt dafür, dass es kommende Woche kälter und kälter wird", erklärt Meteorologe Lukas. In den Nächten können die Temperaturen auf minus drei bis vier Grad sinken. "In diesem Jahr wird es im November somit deutlich kälter als in den Vorjahren. Man sollte sich zur Sicherheit für einen Wintereinbruch rüsten", ergänzt Lukas.

Dies betrifft vor allem die Autofahrer: In Österreich gilt die sogenannte situative Winterreifenpflicht: Von 1. November bis 15. April darf man bei winterlichen Verhältnissen nur mit Winterreifen fahren. "Diese müssen ein Profil von mindestens vier Millimetern aufweisen", erklärt Thomas Stix, Reifenexperte des ÖAMTC. "Wer bereits zu Saisonbeginn knapp an diesem Wert dran ist, sollte den Kauf neuer Reifen überlegen."

Hohe Strafen

Fahren ohne Winterreifen ist nicht nur riskant, sondern kann auch teuer kommen: Wer erwischt wird, muss mindestens 35 Euro Strafe bezahlen. "Im schlimmsten Fall, etwa bei grober Gefährdung anderer, drohen sogar Strafen von bis zu 5000 Euro", warnt Stix.

Erich Groiss, Technischer Koordinator beim ARBÖ, schätzt, dass derzeit noch 60 Prozent der Österreicher mit Sommerreifen unterwegs sind: "Viele machen sich erfahrungsgemäß erst beim ersten Schneefall einen Werkstatt-Termin aus", schildert der Experte. Dann müsse man freilich Wartezeiten einkalkulieren. Schon jetzt müsse man auf einen Termin in einer ARBÖ-Werkstatt im Schnitt eine Woche warten. "Gerade die Wiener Autofahrer sind aber ohnehin sehr diszipliniert und steigen bei Schneefall gerne auf die Öffis um", ergänzt Groiss.