Chronik/Wien

Es wird ernst: Im "Wildgarten" sind die Bagger am Werk

Für gemischte Gefühle sorgt nach wie vor das Wohnbauprojekt "Wildgarten" in Meidling. Verbirgt sich hinter dem idyllischen Namen doch ein Stadterweiterungsprojekt mit 1100 Wohnungen. (Geplant ist ein Mix aus frei finanzierten Miet- und Eigentumswohnungen, geförderten Miet- sowie Gemeindewohnungen.)

Erste Bewohner ziehen 2018 ein

Für die Anrainer, die gegen das Vorhaben auf die Barrikaden stiegen, wird es jetzt ernst: Im Osten des 10,7 Hektar großen Areals zwischen Südwest-Friedhof, Franz-Egermaier- und Emil-Behring-Weg wird seit Kurzem der Altbestand abgerissen. Im Herbst beginnen die Baumaßnahmen: 2018 ziehen die ersten Bewohner ein.

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Vom Abbruch betroffen sind ein ehemaliges Labor der AGES (Agentur für Ernährungssicherheit), sechs Hallen sowie ein Heizhaus. Bis April sollen die Abrissarbeiten beendet sein.

Im nächsten Schritt beginnt die Wildgarten-Entwicklungsgesellschaft – eine Tochter der Immo-Gruppe Austrian Real Estate – mit der Sanierung und Adaptierung des denkmalgeschützten Gebäude-Ensembles im Westen des Grundstücks.

Hier entstehen Wohneinheiten, ein Nachbarschaftszentrum, ein fünfgruppiger Kindergarten sowie Ordinationsflächen. Interessierte Mediziner können sich beim Projektentwickler melden.

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Die Bewohner der benachbarten Kleingartensiedlung erfüllt es noch immer mit Sorge, dass direkt vor ihren Gartenzäunen ab Herbst auch Gebäude der Bauklasse fünf errichtet werden sollen. Bei der von Anrainerin Susanne R. gegründeten Bürgerinitiative spricht man von "26 Meter hohen Wohntürmen" und "Monsterbauten". Nach Ansicht der Kritiker wird am Rosenhügel "ein Stück Natur zubetoniert".

Bereits halb fertig ist dagegen das Siegerprojekt aus dem Bauträgerwettbewerb "Wohnen in Gemeinschaft" in der Meidlinger Darnautgasse 10. Die Vergabe der 53 geförderten Mietwohnungen beginnt noch im Frühjahr. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) überzeugte sich nun vom Baufortschritt.