Chronik/Wien

Elfjähriger Bub trieb leblos im Wellenbecken

Schwerer Badeunfall im Laaerbergbad in Wien-Favoriten: Drei Kinder entdeckten am Mittwochnachmittag einen Burschen, der leblos unter Wasser trieb. "Ich hab gehört, wie sie geschrien haben. Dann hab ich runter geschaut und gesehen: Da unten liegt wer", schildert der 15-Jährige Philipp L. Er tauchte auf den Grund, holte den bewusstlosen Elfjährigen an die Oberfläche. Wie lange der Bursche unter Wasser war, weiß keiner – er kämpft im Donauspital um sein Leben.

Der Unfall ereignete sich kurz nach 16 Uhr. Philipp ging mit seinen Freunden ins Wellenbecken. Dort plantschte auch der Elfjährige mit Taucherbrille und Schnorchel. Der Bademeister, der sich in unmittelbarer Nähe befand, hatte nichts von dem Unfall bemerkt. "Der Bub trieb an der tiefsten Stelle direkt an der Kante. Quasi im toten Winkel des Bademeisters", sagt ein Polizei-Sprecher.

Erst als Philipp mit dem Kind auftauchte, eilte der Bademeister dazu und begann mit der Wiederbelebung. "Ich hab’ da nicht nachgedacht. Ich hab das einfach gemacht", sagt der Lebensretter. "Die Kollegen haben die Helfer vor Ort telefonisch bei der Wiederbelebung angeleitet", erklärt Ronald Packert, Sprecher der Berufsrettung. Ein Rettungshubschrauber, der direkt im Bad landete, brachte den Buben ins Krankenhaus. Ob der Elfjährige überleben wird, ist noch ungewiss.

Gegen den Bademeister und die 53-jährige Aufsichtsperson des Kindes wurde Anzeige erstattet.