Eine Wohnung steht Kopf
Von Anna-Maria Bauer
Trinken kann man aus dem Glas, das auf Parasolias Esstisch steht, nicht. Das Wasser würde einfach ausrinnen. Der Tisch hängt nämlich von der Decke. Ebenso wie ein Flamingo, ein Staubsauger oder ein Puzzle. Und das ist nicht das einzig Außergewöhnliche an der Wohnung der Künstlerin im 2. Bezirk.
Übrigens war es gar nicht so einfach, die richtige Fischart für dieses Projekt zu finden. "Anfangs sind sie immer aus dem Bach rausgehüpft", erzählt Parasolia.
An die Decke wanderten die Gegenstände in ihrer Wohnung ursprünglich aus Platzmangel. Und als erst mal der Tisch oben war, ließ das nächste Objekt nicht lange auf sich warten. Das war vor zwanzig Jahren. Die Leidenschaft, Dinge zu verdrehen oder gegensätzliche Objekte zu kombinieren, hat sie aber schon seit – "immer". Bereits als Teenager spazierte Parasolia mit Sargträger-Handschuhen und Pfarrer-Handtasche ins U4.
Andersrum. So kurz wie einfach lautet Parasolias Motto. Anders verwenden, anders zusammensetzen, von einer anderen Seite sehen. Und das zeigt sich nicht nur in ihrer "zweiten Wohnung" an der Decke.
Geschenk-O-mat
Neben ihren hausfraulichen Tätigkeiten (die die meiste Zeit in Anspruch nehmen) und ihrem "konventionellen Brotjob" (auf den sie nicht näher eingehen will) ist Parasolia manchmal auch DJane. Ihre Musik klingt ungefähr so, wie es in ihrer Wohnung aussieht. Wer sich das anhören möchte, sollte dienstags ins "Bricks" schauen. http://www.parasolia.at