Chronik/Wien

Wien: Jugendliche sollen 240 Auto-Einbrüche begangen haben

Das Landeskriminalamt Wien ist erneut einer Gruppe von jungen Autoknackern auf der Spur.

Fünf Verdächtige im Alter von zwölf bis 15 Jahren sollen für zahlreiche Pkw-Einbrüche in den Bezirken Donaustadt, Floridsdorf, Leopoldstadt, Brigittenau und Landstraße verantwortlich sein, wie die Landespolizeidirektion einen "Wien heute"-Bericht bestätigte.

Die Jugendlichen sollen sich meist durch das Einschlagen von kleinen Fensterscheiben Zugang zu den Autos verschaffen und wenn ein Schlüssel gefunden wird, auch mit dem betroffenen PKW herumfahren, gab die Polizei bekannt. 

Seit April ermittelt das Landeskriminalamt auf Hochtouren in dem Fall. Im Zusammenhang mit der "Operation Triangel" kamen die Ermittler zu dem Schluss, dass die tatverdächtigen Jugendlichen für rund 100 Einbruchsdiebstähle im Zeitraum 28. Juni bis 1. Juli verantwortlich sein sollen. 

240 Delikte

"Insgesamt gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass bereits über 240 Delikte auf diese und weitere jugendliche Tatverdächtige zurückführbar sein sollen", so die Polizei in einer Aussendung. 

Zwei von ihnen wurden bereits festgenommen. Nach einem erneuten Vorfall vergangenen Sonntag wurden die Kriminalisten verständigt, da fünf Jugendliche von Polizisten in der Donaustadt angehalten worden waren. 

Opfer konnte Fahrzeug orten

Sie stehen im Verdacht, ein Auto in der Panethgasse aufgebrochen und in Betrieb genommen zu haben. Das Opfer konnte das Fahrzeug jedoch orten und den Beamten durchgehend den Standort des gestohlenen Pkw mitteilen. Mithilfe der Polizeidiensthundeeinheit konnte kurz darauf sogar der Fahrzeugschlüssel in einer Hecke aufgefunden werden, der dort im Zuge der Flucht von einem der Tatverdächtigen versteckt worden sein soll. 

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Die zwei strafmündigen Jugendlichen aus der Mongolei sowie der russischen Föderation wurden bereits in eine Justizanstalt gebracht. Die Verdächtigen dürften laut APA-Informationen Bezug zu einer bereits polizeibekannten Jugendbande haben.

Erst Ende April hatte die Polizei auf einer Pressekonferenz die Klärung einer Serie von 500 Straftaten (350 davon Pkw-Einbrüche) durch 24 Mitglieder einer Jugendbande im Alter von zwölf bis 17 Jahren bekanntgegeben. Die Polizei ging in diesem Zusammenhang von einer Schadenssumme von 300.000 Euro aus.

Polizei sind Hände gebunden

Besonders die strafunmündigen Mitglieder der Bande - also Jugendliche unter 14 Jahren - bereiteten den Behörden immer wieder Probleme bei der Verfolgung von Straftaten, wie es damals auf dem Medientermin eingeräumt worden war. "Wir können sie festnehmen bzw. anhalten. Sie werden dann kurz befragt und den Eltern oder in den meisten Fällen den Jugendeinrichtungen übergeben", sagte Martin Bencza, stellvertretender Leiter der Außenstelle West des LKA am 30. April im Zuge der Pressekonferenz. Regelmäßig käme es daraufhin zu neuen Delikten.