Chronik/Wien

Ein Luxusviertel für Touristen

Lange Zeit galt Wien zwar als Stadt der Kultur, doch nur wenige Luxusmarken leisteten sich hier eine Niederlassung. Das ändert sich nun. Immer mehr exklusive Labels ziehen in die Innenstadt. Bei einem CNN-Ranking der besten Shoppingstädte der Welt belegt Wien bereits den 8. Platz.

„Bei Luxuslabels besteht im internationalen Vergleich jedoch noch Nachholbedarf“, meint Karla Schestauber, Immobilienanalystin der Bank Austria. Einer, der diese Marktlücke für sich nützen will, ist der Tiroler Immobilieninvestor René Benko. Mit seinem bislang größten Projekt, dem Goldenen Quartier, will er betuchte Gäste in seine 18 Shops zwischen Hof und Tuchlauben locken.

Kundensuche

Doch die Produkte von Luxusherstellern kann sich in Österreich nur eine kleine Elite leisten. Daher ist man in diesem Sektor auch auf ausländische Kunden angewiesen. Mit der Errichtung des Park Hyatt Hotel Vienna Am Hof versucht Benko, die Kunden und ihre Marken zueinanderzubringen. „Denn die großen Hotels bringen mittlerweile ihr eigenes Klientel mit“, meint auch Schestauber.

Die Eröffnung des Park Hyatt Hotel Vienna findet voraussichtlich im Frühjahr 2014 statt, gestern lud man Am Hof zur Gleichenfeier. Das Hotel in der ehemaligen Länderbankzentrale hat 143 Zimmer. 36 davon sind Suiten, die größte ist 195 groß. Zusätzlich wird es einen 900 großen Spa-Bereich geben, in dem sich die Gäste nach dem anstrengenden Shoppingtag entspannen können.

Einkaufsbummel

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„Ich komme regelmäßig zum Shoppen nach Wien, denn hier ist es billiger als daheim“, sagt die 32-jährige Phatsanit Srivilai aus Thailand. Am rechten Arm trägt sie eine Tasche von Prada, in der linken eine Einkaufstasche von Louis Vuitton. Darin ist eine Tasche sowie ein Gürtel des französischen Nobellabels.

Wien wird vor allem für Touristen aus dem Osten immer interessanter“, sagt Stefan Goigitzer von Colliers International. Laut dem Mehrwertsteuerrückerstatter Global Blue kommen die meisten ausländischen Käufer aus Russland. Pro Einkauf bleiben im Schnitt 699 Euro im Shop. Die Chinesen bilden aber schon die zweitstärkste Käufergruppe. Sie geben pro Einkauf rund 1500 Euro aus. Das hat dazu geführt, dass Omega und Louis Vuitton nun chinesische Verkäufer einstellen. Russische Verkäufer sind bei den Luxuslabels schon Usus.

Mit Angeboten, wie den Christkindlmärkten hat sich Wien als Tourismusdestination etabliert. Nun kommt auch der Luxus dazu.

Wien hat sich erfolgreich neu definiert“, sagt Schestauber.

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Shops

18 Geschäfte befinden sich im Goldenen Quartier, 12 davon auf der Tuchlauben. 11500 Fläche stehen den Shoppern zur Verfügung.

Hotel

143 Zimmer sind im Hotel untergebracht, davon 36 Suiten .900 Flächehat der Spa-Bereich