Dritter Einbruch in Wiener Luxusmodegeschäft in nur sechs Monaten
Die Nummer der Polizei haben die Mitarbeiter der Wiener Nobelboutique „Amicis“ mittlerweile wohl auf Kurzwahl. Nach dem jüngsten Einbruch Sonntagfrüh musste der Eingangsbereich bereits zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit provisorisch abgeriegelt werden.
➤ Mehr lesen: Rammbock-Bande rast erneut in Nobelboutique in Wiener Innenstadt
Schon im April und dann noch einmal vor zwei Wochen, Anfang Oktober, hatte es eine Bande auf den Herrenausstatter am Wildpretmarkt abgesehen. Allein beim ersten Einbruch lag der Schaden Ermittlern zufolge im sechsstelligen Eurobereich.
Diesmal gingen die Täter allerdings anders vor. Bisher handelte es sich um sogenannte Rammbock-Einbrüche, bei denen die Kriminellen mit einem gestohlenen Auto in die Auslage des Geschäfts krachten und dieses dann innerhalb von Minuten ausräumten.
Laut Polizei kamen die Einbrecher diesmal gegen sieben Uhr Früh zwar erneut mit einem gestohlenen Fahrzeug, verschafften sich dann aber „klassisch“ mit einem Brecheisen Zugang durch die Eingangstür.
Die unbekannten Täter flüchteten noch vor Eintreffen der Exekutive. Wie aus den bisherigen Ermittlungen hervorgeht, handelt es sich um drei Verbrecher. Ob ein Zusammenhang zu den früheren Taten besteht, war vorerst nicht bekannt. Ebenso wurde zunächst keine Angaben zur genauen Schadenssumme gemacht.
Andere Tätergruppe
Feststeht allerdings, dass es sich nicht um jene Tätergruppe handelt, die seit Jänner für Rammbock-Einbrüche in einem Auktionshaus und zwei Einkaufszentren in Wien und Niederösterreich verantwortlich sein soll.
Die dreiköpfige Gruppierung wurde nämlich unlängst nach einer Bankomatsprengung im Bezirk Gänserndorf festgenommen. Die Einbruchsdiebstähle in die SCS, das Donauzentrum und das Dorotheum in Wiener Neustadt sollen auf die Kappe von Niederländern und einem Bulgaren gehen.
Sie verwendeten zwar ebenfalls Autos als Rammbock, eine Verbindung zu den „Amicis“-Diebstählen schließen Kriminalisten aber aus. Zu dem neuerlichen Einbruch in dem Wiener Luxusmodegeschäft hieß es aus Polizeikreisen vorerst nur, dass es sich – aufgrund der unterschiedlichen Modi Operandi – um denselben Auftraggeber, aber unterschiedliche Täter handeln könnte.