Chronik/Wien

Die neue Gruft zeigt sich hell und freundlich

Sonnenlicht und Frischluft anstatt eines dunklen Kellerraumes – so wird das neue Tageszentrum der Obdachloseneinrichtung Gruft. „Hier hat man endlich das Gefühl, richtig zu wohnen“, sagt der 55-jährige Herbert. Er ist seit Jahren nicht nur Gast in der Caritas-Einrichtung, sondern packt auch fleißig mit an – sei es bei Reparaturen oder beim Aufräumen.

Seit 27 Jahren ist die Gruft Zufluchtsort für obdachlose Menschen. Bis dato geschah alles – Schlafstätte, Essensausgabe, Aufenthaltsraum– in einem Raum. Gruft-Leiterin Judith Hartweger dazu: „Die Bedingungen waren einfach nicht mehr zeitgemäß.“ Das wird sich mit der neuen Tagesstätte ändern. Die „alte“ Gruft wird weiterhin als Schlafstätte genützt werden.

Alle Inhalte anzeigen
Derzeit wird im Pfarrhof der Barnabitenkirche fleißig an der Fertigstellung gearbeitet. Die Eröffnung erfolgt am 19. September.

„Das Tageszentrum wird vom Pfarrhof komplett getrennt sein“, erzählt Hartweger. „Es gibt zwei separate Eingänge.“

Getrennte Duschen

Herbert ist von dem neuen Zentrum begeistert. Mehr Licht, mehr Platz, abgetrennte Bereiche – und endlich getrennte Frauen- und Männerduschen. Am meisten beeindruckt ist der 55-Jährige von dem riesigen Kastanienbaum im Innenhof. „Sogar der Keller musste so gebaut werden, dass genug Platz für die Wurzeln der Kastanie bleiben. “

„Es war eine der größten Herausforderungen, das Gebäude um den bestehenden Baumbestand im Pfarrhof herumzubauen“, erzählt Architekt Günther Trimmel. Die Finanzierung des Baus erfolgt durch öffentliche und private Unterstützung. Kosten: 3,6 Mio. Euro.