Chronik/Wien

Der Prater hat wieder Saison: Gäste-Rekord wird angepeilt

Am Tag der Arbeit gibt es im Wurstelprater keine Verschnaufpause. Denn das 1.- Mai-Fest gilt als offizieller Saisonstart. Calafatis Erben rüsten für die neue Saison gehörig auf. Prater-Präsidentin Elisabeth Kolarik und Riesenradchef Peter Petritsch im KURIER-Gespräch.

KURIER: Der Wurstelprater hat das Schmuddelimage abgelegt. Mit welchen Neuerungen will man auf Erfolgskurs bleiben?
Elisabeth Kolarik:
Ab Ende Mai gibt‘s drei neue Fahrgeschäfte. Neben dem Riesenrad startet die Wassergaudi und direkt daneben öffnet eine Indoor-Achterbahn. Auf der Straße des 1. Mai entsteht ein Familien-Klettergarten, das ist ein echter Hingucker.

Das Restaurant Walfisch wurde jetzt abgerissen.
Kolarik:
Ja, aber der große, weltweit bekannte Walfisch aus Kupfer blieb erhalten. Dafür haben wir uns alle eingesetzt. Anstatt des Gastro-Betriebes kommt dort ein klassischer Biergarten.

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Die WU an der Südportalstraße wird im Herbst eröffnet. Spekulieren die Betreiber bereits mit neuem, jungen Publikum?
Kolarik:
Damit rechnen alle. In der WU studieren 25.000 Menschen. Da kommt neues Publikum.
Peter Petritsch: Unternehmen wie die OMV, die Bank Austria, Pharma-Zentralen und die Messe haben sich in Praternähe niedergelassen. Die WU ist aber ein tatsächlicher Wirtschaftsfaktor.

Seit zwei Jahren wird der Ganzjahresbetrieb forciert. Geht die Strategie auf?
Kolarik:
Dank Wirtschaftsuni wird das Modell noch besser. Wir waren wetterabhängig. Mittlerweile sind 50 Prozent der Attraktionen überdacht. Das wird angenommen.
Petritsch: Beispiel Wintermarkt: Auch bei Eiseskälte ist das ein Publikums-Renner am Riesenradplatz.

Wie schlägt sich das in der Besucherstatistik nieder?
Petritsch:
Vorweg, die U2-Verlängerung in den Prater war ein Segen. Ein absoluter Publikums-Pusher.
Kolarik: 2012 hatten wir 2,9 Millionen Gäste. Vor fünf Jahren waren es 2,5 Millionen. Wir wollen die Drei-Millionen-Marke knacken.

Stichwort Parkhaus an der Ausstellungsstraße: Anrainer befürchten einen grauen Betonkasten. Eine Bausünde?
Kolarik:
Schon in den Planungen ist dieses Problem eingeflossen. Die Fassade wird in roten Platten gestaltet. Rot passt gut zum Wurstelprater.
Petritsch: Wir haben drei Prozent mehr Besucher und fünf Prozent mehr Umsatz gegenüber 2012. Gäste müssen uns auch mit dem Pkw erreichen.

Die elektronische Pratercard gilt seit Jahren als Sorgenkind. Sind die Probleme gelöst?
Die Glasfaserkabeln wurden verstärkt, und 70 Betriebe von etwa 100 sind dabei. Über www.prater.at kann die Karte bestellt werden. Der Kunde hat bei Fahrgeschäften 25 Prozent Ermäßigung.

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