Chronik/Wien

Demo-Tag in Wien: Etwa 300 Masken-Gegner vor dem BKA

Mehr als 15 Versammlungen sind heute in Wien angemeldet. Die ersten Demonstrationen haben bereits begonnen. Vor dem Bundeskanzleramt (BKA) fanden sich kurz nach 10 Uhr laut KURIER-Schätzungen bis zu 300 Demonstranten ein. Organisiert wurde diese Versammlungen von der Initiative für evidenzbasierte Corona-Informationen (ICI).

Die ICI wendet sich gegen einen Großteil der Verordnungen im Covid-19-Maßnahmengesetz und spricht sich unter anderem klar gegen die Maskenpflicht aus."Aufklärung statt Missbrauch" steht auf dem selbstgebastelten Schild einer Demonstrantin. Flyer werden ausgeteilt: "Warum wir keine Masken tragen". Die Teilnehmer kommen von unterschiedlichen politischen Rändern. Nach etwa einer Stunde begann sich die Versammlung wieder langsam aufzulösen.

"Bei längerem Tragen sammeln sich darin viele Erreger, die sich bei der Feuchtigkeit und Wärme in der Maske ideal vermehren können. Dadurch sind vor allem ältere und kranke Menschen gefährdet", argumentiert die ICI auf ihrer Website gegen die Maskenpflicht.

Bildergalerie: ICI-Demo vor dem BKA

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Keine Zwischenfälle

Als Redner traten unter anderem der Rechtsanwalt Roman Schiessler und der Arzt Christian Fiala auf, der das "Social Distancing" als Folter bezeichnete, was mit großem Beifall beantwortet wurde. "Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, vor diesem Virus Angst zu haben", sagte der Allgemeinmediziner und Gynäkologe.

Vehement wies Fiala darauf hin, dass der Mund-Nasen-Schutz kontraproduktiv, ja sogar gefährlich sein könne. Er sprach in dem Zusammenhang etwa von einer Studie, die zeige, dass durch die Masken der CO2-Gehalt in Blut und Gehirn steige, was zu einer reduzierten Gehirnaktivität führe.

Mehrmals wurde über die Lautsprecheranlage dazu aufgerufen, den gebotenen Ein-Meter-Abstand einzuhalten. Diesbezüglich - und auch sonst - gab es keine Beanstandungen durch die Polizei. Die Veranstalter hatten vor der Versammlung auch Abstandspunkte in pink auf den Boden gesprüht. "Wir sind das Volk", skandierten die Demonstranten hin und wieder.

Demos unter strengen Auflagen

Sämtliche Versammlungen müssen mit Sicherheitsabstand stattfinden. Die größte Teilnehmerzahl wird bei einem Demozug vom Praterstern zum Rathausplatz erwartet.

Zu dieser Versammlung rufen mehrere kapitalismus- und regierungskritische Gruppierungen auf. Gefordert wird Solidarität für alle jene, "die auch schon vor der Corona-Krise unter dem patriarchalen kapitalistischen System gelitten haben", heißt es in einer Erklärung auf der Plattform mayday.jetzt. Man werde sich "trotz Maske den Mund nicht verbieten" lassen.

Gerechnet wird mit mindestens 500 Teilnehmern, die sich am Abend zur Schlusskundgebung am Rathausplatz einfinden könnten, erklärte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Treffpunkt war um 12 Uhr am Praterstern. In ihrem Aufruf an Interessierte weisen die Veranstalter darauf hin, dass man maskiert zur Demo erscheinen und dort den Sicherheitsabstand einhalten müsse.

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