Chronik/Wien

Brand legte Abendverkehr am Gürtel lahm

Ein spektakulärer Dachbrand mit meterhohen Flammen sorgte Dienstagabend für einen Großeinsatz der Wiener Berufsfeuerwehr am Gürtel. Das Gebäude an der Ecke Lazarettgasse und Hernalser Gürtel am Alsergrund musste evakuiert werden, Verletzte dürfte es höchstwahrscheinlich keine geben. Rund um den Einsatzort kam es jedoch zu einem Verkehrschaos mit umfangreichen Staus.

"Wir wurden gegen 17.15 Uhr alarmiert", sagt Christian Feiler, Sprecher der Berufsfeuerwehr. 15 Fahrzeuge mit 70 Mann rückten zur Brandbekämpfung an: Die Einsatzkräfte drangen mit Atemschutz in das Gebäude ein, von außen wurden die Flammen von Drehleitern aus bekämpft.

"Unter Aufbietung all unserer Kräfte konnten wir verhindern, dass das Feuer vom starken Wind weiter angefacht wird und auf das Nachbarhaus übergreift", beschreibt Feiler. "Der Wind war ein großes Problem."

Zudem hatten im Dachstuhl Bauarbeiten stattgefunden: "Ein Brand auf einer Baustelle macht uns immer Sorgen. Schließlich könnten dort Gasflaschen oder andere heikle Materialien gelagert sein", sagt Feiler. "Daher mussten wir sicherstellen, dass sich weder Bewohner noch Arbeiter im Haus befinden."

Schaulustige

Der spektakuläre Brand war weit sichtbar: Viele Passagiere der U6, die direkt an dem Haus vorbeifährt, drängten auf Höhe der Station Alser Straße zu den Fenstern, um das brennende Gebäude zumindest im Vorbeifahren sehen zu können. Am Bahnsteig der U-Bahn-Station standen zahlreiche Passagiere mit gezückten Handys, um die Flammen und den Feuerwehreinsatz zu fotografieren.

Der Ausgang der U-Bahn-Station in Richtung Kinderspitalgasse war abgesperrt. Auch der Zimmermannplatz sowie der Gürtel waren zwischen der Kinderspitalgasse und der Einfahrt zum AKH komplett für Autos und Fußgänger gesperrt. An den Absperrungen drängten sich zahlreiche Schaulustige.

Ursache noch unklar

"Nach einer Stunde war der Brand im Großen und Ganzen gelöscht. Trotz seiner Heftigkeit hatten wir ihn rasch unter Kontrolle", sagt Feuerwehrsprecher Feiler. Was den Brand ausgelöst hat, könne man jedoch noch nicht sagen.

Aufgrund der Sperre des Gürtels bildete sich im Abendverkehr rasch ein umfangreicher Stau, der bis zur Wienzeile zurückreichte. Auch die Passagiere der öffentlichen Verkehrsmittel waren betroffen: Die Straßenbahnlinien 43 und 44 mussten kurzgeführt werden. Die Polizei riet Fahrgästen, ihren Weg zu Fuß fortzusetzen. Auch bei den Linien 5 und 33 kam es vorübergehend zu Behinderungen.

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