AK: Ungerechtfertigte Kündigungen keine Seltenheit
Für die Arbeiterkammer sind Entlassungen wie jene eines Kellners beim Wiener Nobelwirt Plachutta wegen der unerlaubten Verwendung von Staubzucker keine Seltenheit. Insbesondere im Gastgewerbe komme es häufig vor, dass Mitarbeiter wegen Kleinigkeiten entlassen werden, sagte Arbeitsrechtsexpertin Carmen Riedl am Mittwoch.
So habe die Arbeiterkammer erst kürzlich einen Prozess um eine Kündigung im Krankenstand gewonnen. In diesem Fall hatte sich eine junge Köchin eine Prellung am Arm zugezogen. Als sie am nächsten Tag mit Gips erschien um den Chef die Krankenstandsbestätigung zu bringen wurde sie entlassen. Im Arbeitsrechtsverfahren warf er ihr vor, sie hätte eine Dose Fanta gestohlen und zog ihr von der Abrechnung noch 200 Euro für angeblich von ihr zerbrochenes Geschirr ab, so Riedl. Das Arbeitsgericht sprach der Köchin 2.500 Euro an Kündigungsentschädigung und Sonderzahlungen zu. Trotz Rechtskraft des Urteils habe der Arbeitgeber noch nicht gezahlt.
Und auch außerhalb der Gastronomie geht es mitunter bedenklich zu. Riedl berichtet von dem Fall eines Radio-u Fernsehtechnikers, der 22 Jahre lang bei einer Firma beschäftigt war. Als er sich einmal weigerte, auf ein vereistes Dach zu steigen um an einer Sat-Anlage zu arbeiten, wurde er fristlos entlassen. Es war seiner Ansicht nach viel zu gefährlich, da das Dach auch eine Neigung von 40 Grad hatte und er ein schweres Gestänge zu montieren gehabt hatte. "Der Arbeitnehmer musste dann seine Abfertigung und Kündigungsentschädigung einklagen. Die Klage ging durch, die Firma ging dann in Konkurs und der IEF-Fonds hat die Ansprüche des Arbeitnehmers im Ausmaß von über 20.000 Euro bezahlt", so Riedl.
Kein Betriebsrat bei Plachutta
Nichts Neues gibt es im Fall des entlassenen Slowaken bei Plachutta. Einen Betriebsrat gebe es nicht, es habe auch noch keinen Bedarf danach gegeben, so Plachutta-PR-Mitarbeiterin Christina Knierlinger. AK-Beraterin Julia Vazny-König kann darüber nur den Kopf schütteln. Sie verweist darauf, dass es im Betrieb eine große Fluktuation gäbe und der Fall des entlassenen Kellners nicht einmalig sei. Zwei bis drei Plachutta-Fälle würden jährlich vor dem Arbeitsgericht landen. So sei ein Mitarbeiter entlassen worden, weil er zweimal unrasiert in die Arbeit gekommen sei.
Flashmob geplant
Auf Facebook wird derzeit zu einem Flashmob aufgerufen. Unter dem Motto "Gebt dem Plachutta Wiener Zucker" soll am kommenden Samstag um 19 Uhr vor dem Nobelrestaurant in der Wollzeile ein Turm aus Zuckerpackungen aufgebaut werden.
Gekündigter Kellner würde nie mehr dort arbeiten
Neben dem sogenannten "Shit Storm" der im Internet auf den noblen Gastronomiebetrieb Plachutta niedergeht, meldet sich nun auch der von einer Kündigung wegen des Zuckerns seiner Erdbeeren betroffene Kellner selbst zu Wort. Das slowakischstämmige Kündigungsopfer sagt der Wiener Zeitung, er sei zum Dieb gemacht worden. Für den Betrieb wolle er nie mehr arbeiten.
Der Kellner - mit vollem Namen und Bild im Blatt, sagt der Zeitung, er habe in einer regulären Pause seine privat mitgebrachten Erdbeeren gezuckert. "Der Zucker stand dort wie auch der Pfeffer oder die Zahnstocher." Dann sei der Unternehmenschef vorbeigekommen, "hat mich angeschrien und wörtlich gesagt, dass ich fristlos entlassen bin". Der ehemalige Plachutta-Mitarbeiter sagt, er habe "sofort gewusst, dass das kein Kündigungsgrund sein kann".
Die Arbeiterkammer erstritt dem Kellner wie er der Zeitung sagt 2.400 Euro Entschädigung, für das "was mir nicht ausbezahlt wurde".
Jedenfalls will der Kellner, wie er im Zeitungsinterview sagt, "nie mehr für Herrn (Mario, Anm.) Plachutta arbeiten", auch wenn dieser bestimmt ein guter Manager und ein erfolgreicher Mensch sei. Auch die Bezahlung sei gut gewesen wie der Job an sich. Aber: "So kann man mit Mitarbeitern nicht umgehen", zitiert die Wiener Zeitung den ehemaligen Plachutta-Ober.
Neben dem sogenannten "Shit Storm" der im Internet auf den noblen Gastronomiebetrieb Plachutta niedergeht, meldet sich nun auch der von einer Kündigung wegen des Zuckerns seiner Erdbeeren betroffene Kellner selbst zu Wort. Das slowakischstämmige Kündigungsopfer sagt der Wiener Zeitung, er sei zum Dieb gemacht worden. Für den Betrieb wolle er nie mehr arbeiten.
Der Kellner - mit vollem Namen und Bild im Blatt, sagt der Zeitung, er habe in einer regulären Pause seine privat mitgebrachten Erdbeeren gezuckert. "Der Zucker stand dort wie auch der Pfeffer oder die Zahnstocher." Dann sei der Unternehmenschef vorbeigekommen, "hat mich angeschrien und wörtlich gesagt, dass ich fristlos entlassen bin". Der ehemalige Plachutta-Mitarbeiter sagt, er habe "sofort gewusst, dass das kein Kündigungsgrund sein kann".
Wie vielfach berichtet sah auch das Arbeitsgericht die Kündigung als illegal an, die Arbeiterkammer erstritt dem Kellner wie er der Zeitung sagt 2.400 Euro Entschädigung, für das "was mir nicht ausbezahlt wurde".
Jedenfalls will der Kellner, wie er im Zeitungsinterview sagt, "nie mehr für Herrn (Mario, Anm.) Plachutta arbeiten", auch wenn dieser bestimmt ein guter Manager und ein erfolgreicher Mensch sei. Auch die Bezahlung sei gut gewesen wie der Job an sich. Aber: "So kann man mit Mitarbeitern nicht umgehen", zitiert die Wiener Zeitung den ehemaligen Plachutta-Ober.