Braunes oder gar kein Wasser aus der Leitung
Von Josef Gebhard
"Ein derart großflächiges Problem kommt nur ganz selten vor", räumt man sogar bei der MA 31 (Wasserwerke) ein: Bei vielen Bewohnern der Krottenbachstraße, der Sieveringer Straße und den benachbarten Straßen floss Freitagvormittag nur braunes Wasser aus dem Hahn.
Andere Kunden klagten wiederum über massive Druckprobleme. "Bei mir fließt nur mehr ein kleines Rinnsal. Deshalb springt auch die Gastherme nicht an. Und das geht schon seit drei Tagen so", sagte eine empörte Bewohnerin der Glanzinggasse zum KURIER. "Teilweise war das Wasser überhaupt komplett weg, ich konnte nicht einmal das WC benutzen." Betroffen waren nicht nur der 19., sondern auch Teile des 18. Bezirks. Kein Wunder also, dass Freitagvormittag die Telefone beim Bereitschaftsdienst der Wasserwerke heißliefen.
Ursache für das Großgebrechen sind Vorarbeiten für die Sanierung des Wasserspeichers Hackenberg, der dieses Gebiet versorgt. Er soll demnächst neue Leitungen bekommen, deshalb führte man vor vier Tagen eine Netzwerk-Umstellung durch. Dabei stellte sich heraus, dass ein Ventil nicht einwandfrei funktioniert. Deshalb kam es zu Druckproblemen. Abermals musste des Netzwerk umgestellt werden, um das Ventil zu reparieren. Die Braunfärbung des Wassers entstand durch Korrosion, die sich im Zuge der Umstellungen von den Leitungen löste. "Das Wasser ist nicht schädlich, aber kein Trinkwasser mehr", betont man bei der MA 31. Freitag um 11 Uhr habe man die Störung aber beheben können.
Betroffene kritisieren, dass man nicht vorab über mögliche Probleme informiert worden sei. Der Zwischenfall sei nicht vorhersehbar gewesen, heißt es bei der MA 31. "Er ist mit einem Spontangebrechen vergleichbar."