Chronik/Wien

Bezirksrat fordert Baustopp für Rehab-Zentrum im Hörndlwald

Der Widerstand gegen das geplante Rehab-Zentrum für Burn-out-Patienten im Hietzinger Hörndlwald wird immer größer. Der Bezirk verlangt jetzt von der Stadt, einen Baustopp über das Areal zu verhängen. Damit soll zumindest Zeit gewonnen werden, um widersprüchliche Sachverhalte zu klären. Ein entsprechender dringlicher Antrag wurde Mittwochabend mit den Stimmen aller Bezirksparteien mit Ausnahme der SPÖ beschlossen. Das Bemerkenswerte daran: Auch die Grünen, die bisher dem Projekt aufgeschlossen gegenübergestanden waren, stimmten mit.

In dem Zentrum sollen ab 2017 pro Jahr rund 750 Patienten mit Burn-out behandelt werden. Ein entsprechender Beschluss des Gemeinderats liegt bereits vor. Seit Bekanntwerden der Pläne laufen zahlreiche Anrainer dagegen Sturm. Sie befürchten eine Zerstörung des Grünareals und eine erhöhte Verkehrsbelastung. Insgesamt wurden mehr als 14.000 Unterschriften gegen das Projekt der Organisation Pro Mente Reha gesammelt.

Verkehrskonzept

„Die Patienten brauchen Natur um sich. Der Hörndlwald ist der einzige Standort, wo das möglich ist“, sagt Prim. Paul Kaufmann, der ein bereits bestehendes Pro-Mente-Zentrum am Neusiedler See leitet. Bei einem Treffen am Mittwoch wollte man die Sorgen der Anrainer zerstreuen. Dabei wurde auch ein neues Verkehrskonzept präsentiert. So sollen nur mehr unbedingt notwendige Zu- und Anfahrten möglich sein. Für Patienten und Besucher wird ein Abholservice mit E-Mobilen eingerichtet.


Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) überzeugen diese Pläne nicht: „Die Verkehrskonzepte, etwa der Shuttle-Dienst, klingen nett, werden sich aber wohl nicht verwirklichen lassen.“ Sie schlägt als Alternativ-Standort etwa das Geriatriezentrum am Wienerwald vor, wo die Patienten genauso eine Grünlage vorfinden würden. Dort gebe es bereits die nötige Infrastruktur „Wir sehen kein Entgegenkommen seitens von Pro Mente“, ist auch Merten Mauritz von der Bürgerinitiative nach wie vor skeptisch.

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Zuletzt kam es auch zu unschönen Szenen: Am 27. Oktober wurde an einem Fahrzeug, das auf dem Areal für Probebohrungen eingesetzt wurde, ein Sabotageakt verübt. Konkret wurde der Bremsschlauch eines Lkw-Anhängers durchschnitten. „Der Täter konnte noch nicht ermittelt werden“, heißt es dazu bei der Polizei.