Chronik/Wien

Baustellen-Sommer in Wien: Auch heuer steht einiges an

Wenn Christian Zant von den "Highlights" im Sommer 2024 spricht, dann meint er damit keine lauschigen Konzerte in Parks, sondern staubige Baustellen. Das darf man ihm aber nicht übel nehmen: Der leitende Mitarbeiter des Magistrats agiert mit viel Erfahrung als Baustellenkoordinator von Wien.

Tatsächlich investiert die Stadt Wien auch in diesem Sommer viel Geld (Zahlen konnte Zant nicht nennen) in die Verkehrsinfrastruktur. Langfristig durchaus vernünftig, auch wenn die geplanten Einschränkungen kurzfristig speziell den Autofahrenden den einen oder anderen Kraftausdruck entlocken werden.

Hier die wichtigsten Baustellen in den Sommerferien (mit einem Fünftel weniger Verkehrsaufkommen als sonst):

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  • Universitätsstraße: Bei diesem innerstädtischen Großvorhaben werden die Straßenbahngleise nach den U-Bahn-Arbeiten an der Oberfläche in ihre endgültige Lage versetzt. Zusätzlich wird Platz für baulich getrennte Radwege geschaffen und begrünt.

"Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Jahresende abgeschlossen sein", hofft Baustellenkoordinator Zant. "Das ist sportlich", erklärt dazu Wolfgang Ablinger, der in der Stadt Wien für Straßenverwaltung und Straßenbau zuständig ist.

Aufrecht bleiben die Querungsmöglichkeiten von der Ebendorferstraße in Richtung Rooseveltplatz sowie auf der Höhe der Landesgerichtsstraße. Die Universitätsstraße selbst kann nicht längsdurchfahren werden. Bis Anfang September wird die Straßenbahnlinie 43 daher kurz geführt, die Linie 44 entfällt während dieser Zeit – einen Teil der Strecke übernimmt die Linie 33.

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  • Edelsinnbrücke: "Fünf bis zehn Minuten Zeitverzögerung" von Juni bis Ende August erwartet Christian Zant aufgrund der "umfassenden Instandsetzungsmaßnahmen" an der Meidlinger Brücke. Im Ranking der Stau-Highlights sieht er sie ganz oben.

Gleichzeitig werden der Abschnitt der Breitenfurter Straße von Hetzendorfer Straße bis Altmannsdorfer Straße sowie das Plateau Altmannsdorfer Straße – Sagedergasse saniert und instandgesetzt. Im Juni stehen je zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung zur Verfügung, im Juli und August jeweils ein Fahrstreifen.

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  • Augartenbrücke: Die im Jahr 1931 errichtete Brücke über den Donaukanal zwischen den Bezirken Leopoldstadt und Alsergrund soll ab 3. Juni ebenfalls generalsaniert werden.

Parallel dazu werden die Straßenbahngleise bis 1. September erneuert. In dieser Zeit kann die Straßenbahnlinie 31 nicht verkehren. Für die Arbeiten sind Fahrstreifeneinschränkungen erforderlich, für den Fuß- und Radverkehr bleibt immer eine Relation offen.

  • Aspernbrücke: Erfreulich: Mit Ende Mai dieses Jahres sollen die im Vorjahr begonnenen Instandsetzungsarbeiten an der Aspernbrücke beendet sein.

Sowohl die Augarten- wie auch die Aspernbrücke profitieren dann von der neuen, sparsamen LED-Beleuchtung.

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  • Westausfahrt: Auch erfreulich: Bereits im Sommer kann die Westausfahrt wieder für den Verkehr freigegeben werden.
     
  • Gürtel: Wie jedes Jahr wird es auf der Wiener Gürtel Straße wieder örtliche Betonfeldsanierungen geben, heuer am äußeren Gürtel.

Ab Mitte Mai bis Mitte November wird auch der Christian-Broda-Platz beim Westbahnhof neu gestaltet. Im Bereich zwischen Innerem und Äußerem Mariahilfer Gürtel wird dabei ein Fahrstreifen für die Arbeiten in Anspruch genommen.

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  • Ferner geplant: Auf der Wiedner Hauptstraße werden 2.550 Meter Gleis erneuert und sechs Haltestellen um- bzw. neu gebaut.

Durch Entsiegelung und Umgestaltung entsteht Platz für 1.300 m2 neue Grünflächen und elf Bäume, auch für einen neuen baulich getrennten Zwei-Richtungs-Radweg.

  • Die Wagramer Straße wird bereits zwischen der Donaustadtstraße und Am langen Felde (nach dem Kagraner Platz) komplett umgebaut und erhält neben einem baulich getrennten Zwei-Richtungs-Radweg auf der stadteinwärts führenden Seite zusätzliche Grünflächen, Bäume und Stadtmobiliar.

Für den Individualverkehr stehen – außer in den Sommerferien - jeweils zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung zur Verfügung, fallweise werden Seitengassen kurzfristig zu Sackgassen. Die Arbeiten werden bis Ende Juni 2025 andauern.

Im Einzugsbereich Gürtel West stehen mehrere Großvorhaben an:

  • Die Äußere Mariahilfer Straße wird in den kommenden Jahren auf 1,9 km Länge klimafit umgestaltet und künftig als Einbahn stadtauswärts geführt (der KURIER berichtete).

In der ersten Bauphase erhält sie ab heuer im Abschnitt Mariahilfer Gürtel bis Clementinengasse ein neues Gesicht mit großzügiger Begrünung, Stadtmobiliar und einem baulich getrennten Zwei-Richtungs-Radweg.

  • Unweit davon wird ab 29. April bis 15. November auf der Hütteldorfer Straße im Bereich von Urban-Loritz-Platz bis Johnstraße ein Zwei-Richtungs-Radweg errichtet.

Dieser ist Teil einer neuen vier Kilometer langen Rad-Route, die in den nächsten Jahren bis nach Penzing führen wird. Zwischen der Löhrgasse bzw. Wurzbachgasse bis Huglgasse wird die Hütteldorfer Straße aufgrund der Arbeiten als Einbahn stadtauswärts geführt, stadteinwärts wird über die Märzstraße Richtung Neubaugürtel umgeleitet. Für die Arbeiten in den Kreuzungsbereichen wird es punktuell zu verkehrlichen Einschränkungen kommen.