Chronik/Wien

Attacke auf Polizisten: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes

Die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen einen 41-jährigen Mann Anklage wegen versuchten Mordes erhoben.

Der Mann soll am 24. Mai am Keplerplatz in Wien-Favoriten versucht zu haben, einen 24-jährigen Polizisten zu töten, indem er ihm von hinten mit einem knapp 20 Zentimeter langen Messer einen äußerst kraftvollen Stich im Bereich der rechten Brust versetzte. 

Unmittelbar nach der Tat gelang es Polizisten, den Angeklagten zu überwältigen und festzunehmen. Der 41-Jährige zeigte sich geständig und gab als Motiv an, Selbstmordabsichten gehabt zu haben. 

Mann wollte selbst erschossen werden

"Er habe sich entschlossen, einen Polizisten anzugreifen und zu töten, in der Absicht, anschließend selbst erschossen zu werden", schreibt die Staatsanwaltschaft in eine Aussendung. 

Ein medizinisches Sachverständigengutachten belegt, dass die Beschaffenheit der Tatwaffe und die Art des Angriffs ohne die Schutzweste des Polizisten zu tödlichen oder mindestens lebensbedrohlichen Verletzungen geführt hätte, so die Behörde. 

Volle Zurechnungsfähigkeit

Zudem haben zwei weitere Sachverständige dem Angeklagten volle Zurechnungsfähigkeit attestiert. Der Angriff wurde von einem Polizeibus auf Video festgehalten, auf der Tatwaffe konnte DNA des Angeklagten sichergestellt werden. Aufgrund der vorliegenden Beweisergebnisse war daher Anklage beim Landesgericht für Strafsachen Wien einzubringen.

Die Strafdrohung für das Verbrechen des Mordes beträgt zehn bis zwanzig Jahre oder lebenslange Freiheitsstrafe. Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig; der Angeklagte hat das Recht, innerhalb von 14 Tagen ab Zustellung der Anklageschrift Einspruch bei Gericht zu erheben.