Am Sicherheitstelefon: 30er-Zonen, Dealer und Alkoholverbot
Von Bernhard Ichner
„Auf die Menschen zugehen, Betroffene ernst nehmen, ihre Probleme nicht ignorieren, sondern aufklären, informieren oder auch relativieren“, will Ex-Polizeivizepräsident Karl Mahrer in seiner Funktion als ÖVP-Sicherheitsombudsmann. Bei Lokalaugenscheinen in „Problemgrätzeln“, wie im Brunnenviertel oder an der Gumpendorfer Straße, hört er Bürgern ebenso zu, wie bei Telefonsprechstunden. So auch gestern, Dienstag. Der KURIER war dabei.
Sorgen und Vorschläge
Unter den Anrufern, denen Mahrer eine Stunde lang geduldig zuhört, ist Dr. L., der sich über die, wie er meint „inflationäre“ Schaffung von 30-km/h-Zonen in Wien, ärgert. Nach Medienberichten über diverse Gewaltdelikte würde er zudem Messer mit mehr als fünf Zentimeter Länge im öffentlichen Raum gern verboten wissen. Der Tiroler Gewerkschafter W. fordert mehr Justizwachebeamte. Herr H. aus Wien fühlt sich von illegalen Getränkeverkäufern am Donaukanal gestört und thematisiert das beklemmende Gefühl am Praterstern. Und Herr U. schlägt vor, die Polizei möge im Kampf gegen Dealer entlang der U6 mehr auf Beamte in Zivil setzen. Zudem müsse mehr gegen undisziplinierte Radfahrer unternommen werden.
Mahrer verspricht jedem der Anrufer, dessen Anliegen an die zuständigen Stellen in Politik, Verwaltung oder bei der Polizei weiterzuleiten. In einigen Fällen diktiert er einem Mitarbeiter die Telefonnummern der Gesprächspartner.
Von der neuen Wiener Stadtregierung erhofft sich der ÖVP-Mann mehr Maßnahmen, wie das Alkoholverbot am Praterstern. Es gelte „sogenannte No-go-Areas, in die sich nicht einmal die Polizei hineintraut, zu verhindern“.