Chronik/Wien

Umbau bei Alstom: Wo Straßenbahnen heiraten

Wiener Straßenbahnen bekommen einen neuen Ort zum „Heiraten“: In der Schweißhalle des Schienenfahrzeugherstellers Alstom wurde die neue „Rohbaukathedrale“ eröffnet. 

Was hat diese Kathedrale nun aber mit einer Hochzeit zu tun? Wenn die Einzelteile einer Bim zusammengeschweißt werden, nennt man das im Fachjargon „verheiraten“. Die zweite, neu eingebaute Ebene im Werk wird deshalb als Kathedrale bezeichnet. 

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Sie soll die Produktion effizienter gestalten. Und das ist auch nötig: Denn trotz laufender Bauarbeiten im Alstom-Werk habe sich die Produktion allein für die Wiener Schienenfahrzeuge in einem Jahr verdoppelt, so Produktionschef Ronald Kicker. 

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Durch die umgebaute Schweißhalle könne der Produktionsablauf nun noch effizienter und schneller gestaltet werden, so der Produktionsleiter.

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Eine Million für Weiterentwicklung

„Das ist ein klares Commitment von Alstom zum Standort Wien. Als zuverlässiger Partner für Wien und die Welt fertigt Alstom als einziger Straßenbahnhersteller ausschließlich in Österreich an. Das schafft nachhaltige Wertschöpfung vor Ort", erklärte Lilian Meyer, neue Geschäftsführerin von Alstom Österreich. Für die Weiterentwicklung der Schweißerei wurden rund eine Million Euro investiert.

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Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) betont die gute Partnerschaft zwischen der Stadt Wien und dem Schienenfahrzeughersteller: ""Es ist schön, dass wir hier gemeinsam seit geraumer Zeit mit den Flexity-Straßenbahnen ein tolles Produkt auf Schiene haben. Heute geht es um eine Ausweitung der Wertschöpfung, die uns natürlich für den Standort wichtig ist". 

Der Umbau sei ein massiver Gewinn für den Standort und sichere Arbeitsplätze, so Hanke. 

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Neben der erweiterten Produktion soll die Gesundheit der Mitarbeiter unterstützt werden. Es wurden mit der Rohbaukathedrale nämlich nicht nur zwei separate Fertigungslinien geschaffen, sondern gleichzeitig wurde für eine bessere Ergonomie der arbeitenden Schweißer gesorgt. Durch die zusätzliche Ebene müssen Mitarbeiter etwa weniger auf den Knien oder in Überkopfposition arbeiten.