Abschied vom Schöpfer der Deix-Figur
Von Johanna Kreid
"Sterben ist wirklich das allerletzte." Passend zu seinem treffsicheren Humor zierte dieses Zitat die Parte des großen Karikaturisten Manfred Deix, der am 25. Juni starb und gestern, Freitag, am Wiener Zentralfriedhof beerdigt wurde. Die Reden hielten der Zirkusdirektor Bernhard Paul, der Kabarettist Lukas Resetarits sowie der Künstler Gottfried Helnwein.
Deix erhält ein Ehrengrab neben jenem von Udo Jürgens. Vor der Beisetzung kontrollierte ein Totengräber die Grabstätte, die derzeit noch ein schlichtes Holzkreuz ziert. Mit der Schaufel in Händen stand er in der glühenden Hitze und zeigte sich unbeeindruckt von der angekündigten Prominenz: "Ich habe schon so viele hierherkommen sehen", sagte er zum KURIER.
Doch genau das tat jener Mann, jener außergewöhnliche Künstler, der am Freitag hier beigesetzt wurde: Sich für die einfachen Leute zu interessieren, die ihm Zeit seines Lebens Modell standen. Das betonten auch Deix’ Weggefährten in ihren Reden. "Seine erste große Liebe war seine Frau. Die zweite waren die Menschen in ihrer Eigentümlichkeit", sagte Resetarits. "Ein Arzt riet ihm, mit dem Rauchen und Trinken aufzuhören. Aber da kannst du gleich dem Papst sagen, er soll Atheist und Zuhälter werden." Zwar habe er ihm als um seine Gesundheit besorgter Freund ein Fahrrad geschenkt – mit dem Deix allerdings nach wenigen Metern Fahrt stürzte, und es danach sofort verkaufte.
"Zumpferl gemalt"
Auch Bernhard Paul und Gottfried Helnwein erzählten Anekdoten von Reisen, Konzertbesuchen und durchzechten Nächten. "Er hat einmal jemandem ein Zumpferl auf die Stirn gemalt. So etwas ist nur in Österreich möglich", erzählte Helnwein.
Es wurde kurz gelacht bei der Trauerfeier – bis auch Helnwein leiser sprach, da die Stimme zu brechen drohte. "Es war sicher in seinem Sinne, diese Welt mit seinem Idol Muhammad Ali zu verlassen."
Deix’ Bruder Christian Deix und sein Schwager Mario Berger spielten Songs der Beach Boys.
Unter den Trauergästen befanden sich unter anderem die Kabarettisten Thomas Maurer und Werner Schneyder sowie Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll.