Chronik/Wien

9. Bezirk: Ideen für vernachlässigten Bücherschrank im Heinz-Heger-Park

2009 wurde der Zimmermannplatz neben dem St.-Anna-Kinderspital in Heinz-Heger Park umbenannt.  Man wollte an Heinz Heger (1915-1994) erinnern, der direkt am Platz gewohnt hat. Während der NS-Zeit wurde Heger, der homosexuell war, von den Nazis inhaftiert und musste, so wie viele andere Homosexuelle, den "Rosa Winkel" tragen. Heger, der nach 1945 wieder in seine Wohnung zurückkehrte, schrieb später seine Erinnerungen auf, die als Buch mit dem Titel "Die Männer mit dem Rosa Winkel" im Jahr 1972 erschienen. 

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Bis Ende April entsteht ein neuer Platz

Seit Dezember wird der gesamte Platz komplett umgestaltet. Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ) will damit eine weitere begrünte Fläche für den Alsergrund schaffen. Bis Ende April bekommt der Platz eine neue Pflasterung, Grünflächen, Sitzgelegenheiten und vier neue Bäume. Außerdem erhält er  ein Sonnensegel, einen Trinkbrunnen und Nebelduschen.

Doch auch der  Bücherschrank soll neu gestaltet werden. Dieser diente nämlich auch als Denkmal für Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit. 2011 wurde er vom „Verein offene Bücherschränke“ am Platz errichtet - gewidmet dem Buch von Heinz Heger, der unter einem Pesudonym schrieb, seinem Anliegen und seiner Wirkung. Zuletzt war der Bücherschrank aber schon in einem schlechten Zustand, was auch auf sozialen Netzwerken kritisiert wurde. Beschmierungen und Vandalismus standen in den vergangenen Jahren auf der Tagesordnung.

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Für die Bezirksvorsteherin ist der Platz mehr als ein Grätzl-Treff geworden: "Deshalb ist es mir besonders wichtig, dass wir den Bewohnern und Bewohnerinnen einen Bücherschrank zur Verfügung stellen, der nicht nur nachhaltig bestehen kann, sondern auch das Gedenken hochhält.“

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Wettbewerb zur Gestaltung des Bücherschranks

Mitgestalten kann den Bücherschrank und das Denkmal jetzt jeder. Bis 10. Mai können Vorschläge eingereicht werden. 15.000 Euro Budget stehen dafür zur Verfügung. Ausgerufen hatte den Wettbewerb die Kulturkommission des Bezirks.

 

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 "Die Gestaltung des öffentlichen Raums ist immer auch eine soziale Frage. Unsere Parks und Plätze, Straßen und Gehwege gehören uns allen. Nicht zuletzt hat uns die Coronakrise gezeigt, wie wichtig es ist, Freiräume zu haben, um sich bewegen zu können und aus den eigenen vier Wänden herauszukommen“, so die Bezirksvorsteherin.